Kopf der Woche Der Mann mit dem Kohleklumpen

Dinslaken · Die Idee ist bestechend: Unter einer Ruhebank im Lohberger Bergpark liegt ein unbehandeltes Stück Kohle mit einem Durchmesser von etwa zehn Zentimetern. Auf den ersten Blick glaubt der Betrachter, den kleinen Klumpen habe möglicherweise jemand an diesem unauffälligen Ort versehentlich liegen gelassen. Dabei ist die Stelle für die Platzierung des Kohlestücks sehr sehr bewusst gewählt worden - und zwar von dem dänischen Künstler Jakob Kolding, der mit diesem kleinen Kunstobjekt, eine in Bronze gegossene Skulptur in Form eines Kohlestücks, demächst im Bergpark vertreten ist und damit zur "Choreografie einer Landschaft" beiträgt. Unter diesem Titel sind die vier Installationen zusammengefasst, die dort am 6. Juni im Rahmen eines Festes der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Der 1971 in Alberslund geborene Däne, der heute als Künstler in Berlin lebt und arbeitet, besuchte kürzlich Dinslaken, um den geeigneten Platz für sein Werk auszuwählen und auch wurde fündig. Sein Werk, das "Ohne Titel" ist, wird demnächst an seinem nun vorbestimmten Platz fest auf einem Sockel montiert und kann nach der feierlichen Einweihung dauerhaft im Bergpark betrachtet werden. Bei dem Betrachter soll durch das kleine Stückchen Kohle eine Erzählung in Gang gebracht werden. Welchen Inhalt diese hat, das hängt vom jeweiligen Betrachter, seiner Phantasie, seinen Erfahrungen und individuellen Erlebnissen ab. Der Künstler jedenfalls möchte den Gedanken des Betrachters keine bestimmte Richtung vorgeben.

HSD

(RP)
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