Dinslaken/Voerde Der Widerstand gegen die neue B 8 formiert sich

Dinslaken/Voerde · In den 80er Jahren gegründete Interessengemeinschaft gegen die Weiterführung der A 59 wird wieder aktiv.

 Sollte die Planung wirklich werden, würde der Park von Haus Voerde zerschnitten. Die aufgestellten Markierungen zeigen den Trassenverlauf.

Sollte die Planung wirklich werden, würde der Park von Haus Voerde zerschnitten. Die aufgestellten Markierungen zeigen den Trassenverlauf.

Foto: Büttner

Anfang der 80er Jahre haben Dinslakener und Voerder die "Interessengemeinschaft "gegen die A 59" gegründet. Jetzt wird sie wieder aktiv, wie ihr Vorsitzender Gerd Drüten gestern ankündigte. Grund sind die Pläne für den Bau einer neuen B 8. Ursprüngliches Ziel der Interessengemeinschaft war es die damals mit Vehemenz betriebene nördliche Weiterführung der Autobahn 59 bis nach Wesel zu verhindern. Nach langem Kampf ist dies auch gelungen. Die A 59 konnte lediglich bis zu ihrem jetzigen Ende in Walsum mit Anschluss an die B 8 gebaut werden. Die weiteren Ausbaupläne verschwanden in der Schublade, der Planungsstand "vordringlicher Bedarf" war nicht mehr haltbar. "Dinslaken und Voerde blieben von dem Straßenmonstrum verschont", so Drüten. Die Interessengemeinschaft hätte sich nach diesem Erfolg auflösen können, blieb aberskeptisch. Der Vorstand plädierte für die Beibehaltung des Vereins, um im Falle des Falles, wenn die Neubaupläne - in welcher Form auch immer - wieder auf den Tisch kämen, sofort aktiv werden zu können. Das hält sie nun für notwendig. Im neuen Bundesverkehrswegeplan wird, wie berichtet, die Weiterführung der A 59 im neuen Gewand als "B 8 neu" in zwei- bis vierspuriger Ausbauplanung präsentiert, also als Schnellstraße. Das Vorhaben sei katastrophal, so Drüten. Die Linienführung entspreche weitgehend der ursprünglichen A 59-Trassenplanung.. Das bedeute: Die "B 8 neu" zerschneide Eppinghoven, den Wohnungswald, beeinträchtige längs der Spellener Bahn Voerder Wohngebiete in Möllen und an der Frankfurter Straße sowie im weiteren Verlauf Friedrichsfeld und Spellen. Massiv seien. Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete tangiert. Sie würden durchschnitten und versiegelt, wertvolle Waldflächen sowie der Park an Haus Voerde sollten geopfert werden. Das natur-, umwelt- und menschenschädliche Straßenbauvorhaben sei für die Bürger vollkommen inakzeptabel und müsse aus Sicht der Interessengemeinschaft verhindert werden. Dies sei man "unserer Natur, unserer Umwelt, den Menschen und unseren zukünftigen Generationen schuldig".

Zur Verbesserung des Straßenverkehrs zwischen Dinslaken und Wesel gebe es vernünftige, realisierbare Optimierungsmöglichkeiten und Ausbaualternativen auf bestehenden Straßen.

Der Verein will sich nun auf seiner für Anfang Juni terminierten Jahreshauptversammlung umbenennen in "Interessengemeinschaft gegen die B 8 n.". Der alte Name "gegen die A 59" wäre angesichts der Neuplanung nicht mehr ganz treffend. Die Gefahr der Realisierung einer Schnellstraße auf alter Plantrasse aber bleibe. Die Interessengemeinschaft erlebte, so berichtet Drüten, zurzeit einen äußerst regen Zulauf. Innerhalb von nur zwei Wochen hätten über 30 Bürgerinnen und Bürger einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt, um sich aktiv dabeui einzubringen, die Schnellstraße "B 8 neu" zu verhindern.

Mit dem alten Vereinsvermögen, laut Drüten, "ein hoher fünfstelliger Betrag", ließen sich die zukünftig geplanten Informationsveranstaltungen und Aktionen problemlos realisieren.

(RP)
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