Voerde Die Deichsanierung liegt gut in der Zeit

Voerde · Zwischen der Schloßstraße und dem Lehmweg in Ork wird der Hochwasserschutzwall verbreitert. Anfang Oktober soll er fertig sein.

 Deichgräf Ingo Hülser (Mitte) zusammen mit seinem Stellvertreter Josef Hölser (rechts) und Wilhard Wenzel, Oberbauleiter Firma Amand, auf der Deichbaustelle.

Deichgräf Ingo Hülser (Mitte) zusammen mit seinem Stellvertreter Josef Hölser (rechts) und Wilhard Wenzel, Oberbauleiter Firma Amand, auf der Deichbaustelle.

Foto: Martin Büttner

Die Bauarbeiten zur Sanierung des Deiches im Bereich zwischen der Schloßstraße und dem Lehmweg in Ork schreiten voran. Es handelt sich um ein insgesamt 1,7 Kilometer langes Teilstück des Hochwasserschutzwalles, das nachbearbeitet werden muss.

Auf der Baustelle ist einiges los. Schweres Gerät - wie Schlepper, Walzen, Sandkipper - ist dort im Einsatz. Viel Erdreich muss bewegt werden, rund 60 000 Kubikmeter sind es. Der Mutterboden ist inzwischen abgetragen worden, wasserseitig wird das Profil der Deichböschung neu hergestellt. Zudem wird der Deichkronenweg verändert und komplett neu angelegt, dafür wird der Stützkern qualifiziert aufgebaut, wie Deichgräf Ingo Hülser berichtete.

Die Arbeiten, die im Mai begannen, wurden notwendig, weil die Neigung des Baukörpers nicht stimmt - die Böschungsneigung war viel zu steil. Das machte die Verbreiterung des Deiches erforderlich.

Zum Hintergrund: Der Wall wurde ab dem Jahr 2002 zwischen der Mommbachschleuse und Ork auf einer Länge von 4,6 Kilometern als Drei-Zonen-Deich saniert. Doch aufgrund von Bergsenkungen, verursacht durch den Kohleabbau der 2008 stillgelegten Zeche Walsum, musste der Deich auf dem 1700 Meter langen Teilstück um bis zu 80 Zentimeter erhöht werden. Das führte zu einer Veränderung der Deich-Geometrie, die Böschungen waren zu steil und entsprachen nicht der Planfeststellung.

Das wird nun geändert, denn das betroffene Deichteilstück wird so hergestellt, dass es dem Planfeststellungsbeschluss entspricht. Die notwendigen Arbeiten wurden zuvor mit der Bezirksregierung Düsseldorf als Genehmigungsbehörde abgestimmt. Der Hochwasserschutz bestehe auch weiterhin, es könne nichts passieren, bekräftigte Hülser.

"Wir liegen mit den Arbeiten gut im Zeitplan", erklärte der Deichgräf. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die gesamte Baumaßnahme Anfang Oktober vollständig beendet werden kann. Danach wird das fertige Deichteilstück wieder für die Öffentlichkeit freigegeben, denn momentan ist es nicht zugänglich.

Für das Gesamtvorhaben fallen rund 3,5 Millionen Euro an Kosten an, die Bauarbeiten schlagen mit 1,85 Millionen Euro zu Buch, der Rest wird fällig für Planung, Grunderwerb, Vermessung, Gutachten.

"Die Mitgliedsbeiträge des Deichverbandes steigen zwar weiterhin, aber nicht bedingt durch die Nachsanierung dieses Deichstücks", erläuterte Ingo Hülser. Denn die Kosten für die jetzt laufende Sanierung werden zu 100 Prozent vom Bergbau (RAG) übernommen. Die Vereinbarung zur Kostenübernahme durch die RAG ist schriftlich getroffen worden.

Im Bereich des zu sanierunden Deiches befindet sich noch eine weitere Baustelle. Zwischen der Ortschaft Ork und Wallach auf der gegenüberliegenden Rheinseite werden zwei stillgelegte Pipelinestränge, die durch den Fluss verlegt sind, zurückgebaut und aus dem Rheinbett herausgezogen.

(RP)
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