Unsere Woche Die Dinslakener Grünen zerfleischen sich selbst

Dinslaken · Weil Fraktions- und Parteispitze nicht miteinander können und zerstritten sind, gehen sie nun getrennte Wege. Der politischen Arbeit kann dies allerdings nicht förderlich sein.

Die Grünen haben das politische Sommertheater in Dinslaken mit einem Paukenschlag eröffnet. Die jüngsten Entwicklungen zeigen, welch tiefe Gräben die Fraktionspitze und den Parteivorstand trennen. Beide können und wollen offenbar nicht miteinander arbeiten - und natürlich trägt jeweils der andere die Schuld an der Situation - also geht man getrennte Wege. Das Bild, das die Grünen nach außen bieten, ist das einer in sich zerstrittenen Partei, deren Mitglieder sich selbst zerfleischen. Das Führungsduo der Fraktion, Vorsitzende Lilo Wallerich und Geschäftsführerin Birgit Emmerich, hat es inzwischen geschafft, die Männer, die der grünen Ratsfraktion angehörten, zu vergraulen. Im März verließen die beiden grünen Ratsmitglieder Malte Kemmerling und Thomas Koch die Fraktion und auch die Partei. Jetzt haben die beiden sachkundigen Bürger Niklas Graf und Martin Tenbieg hingeschmissen, ihre Mitarbeit in der Fraktion aufgekündigt und diese im Streit verlassen. Damit wollten die beiden ihrem von Wallerich und Emmerich initiierten Ausschluss zuvorkommen. Ausgeschlossen wurden sie dennoch - in Abwesenheit. Die Fraktionsspitze revanchierte sich mit dem Ausschluss dafür, dass der Parteivorstand im April neben den beiden Abtrünnigen Malte Kemmerling und Thomas Koch auch die verbliebenen Ratsfrauen Lilo Wallerich und Birgit Emmerich aufgefordert hatte, ihre Ratsmandate zurückzugeben. Das lehnten die beiden Frauen damals entschieden ab und erklärten, weiterhin grüne Politik im Rat machen zu wollen. Jetzt haben sie zum Gegenschlag ausgeholt, zielsicher die Partei-Vorstandsmitglieder Niklas Graf und Martin Tenbieg getroffen und so aus der Fraktion gedrängt. Die Fronten sind also klar definiert, Parteivorstand und Fraktion der Grünen gehen deshalb getrennte Wege. Der politischen Arbeit einer Partei kann dies natürlich nicht förderlich sein. Die innere Zerstrittenheit bei den Dinslakener Grünen trägt nicht dazu bei, neue Mitglieder zu gewinnen und für ein Engagement in der Partei zu motivieren. Mal abwarten, was als nächstes kommt.

Bei der Umgestaltung der Bahnstraße setzt die Stadt Dinslaken auf frühzeitige Information der Betroffenen, um sie so ins Boot zu holen. Das gilt auch für den Einzelhandel an der Bahnstraße. Obwohl eine Baustelle vor der Tür immer schlecht für das Geschäft ist, ziehen die Geschäftsleute mit und machen das Beste aus der gegenwärtigen Situation. Sie haben erkannt, dass die Veränderungen nicht per se schlecht und damit verdammenswert sind, sondern dass sich Chancen eröffnen. Diese will die Händlerschaft nutzten. Sie hat sich deshalb auf das vorübergehende Leben mit der Baustelle eingerichtet und setzt ihrerseits darauf, die Kunden einzubeziehen und sie auch während der Bauphase an sich zu binden. Der Weg ist erfolgversprechend. Die Händler wissen, dass der Umbau ihrer Straße, diese nach Beendigung der Arbeiten deutlich aufwertet, und das ist gut fürs Geschäft.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: heinz.schild@rheinische-post.de

(RP)
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