Dinslaken Die Mobilität von morgen im Blick

Dinslaken · Patrick Voss aus Hiesfeld hat den ersten Platz beim Wettbewerb "Infrastruktur 2030" belegt. Preisverleihung in Berlin.

 Patrick Voss hat Ideen für den Öffentlichen Personennahverkehr der Zukunft entwickelt.

Patrick Voss hat Ideen für den Öffentlichen Personennahverkehr der Zukunft entwickelt.

Foto: Heiko Kempken

Patrick Voss macht sich heute auf den Weg nach Berlin. Doch nicht etwa, um sich die deutsche Hauptstadt anzusehen und eine Bootsfahrt auf der Spree zu machen. Nein, der 16-jährige Gymnasiast im Hiesfelder Gustav-Heinemann-Schulzentrum (GHZ) hat mit einem Projekt zum Thema "Infrastruktur 2030 - so möchte ich morgen mobil sein" den ersten Platz bei einem Schülermedienwettbewerb der Initiative "Damit Deutschland vorne bleibt" gewonnen. Die Preisverleihung ist morgen.

"Ich habe mich sehr gefreut. Die Arbeit war es auf jeden Fall wert", blickt Patrick jetzt auf die vergangenen Monate zurück. Für sein Projekt hat der Schüler eine Umfrage erstellt, mit dem er das Interesse junger Menschen an öffentlichem Nahverkehr unter die Lupe nahm. Mit dem Fragebogen pendelte Patrick dann durch Nordrhein-Westfalen und machte sich ein Bild von der Lage in Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Köln, Münster, Wesel, Wuppertal und natürlich Dinslaken. "Was ist den Leuten wichtig? Was nutzen sie am liebsten?" - mit diesen Fragestellungen ging der Zehntklässler auf die Menschen zu und notierte, was sie zum Thema öffentlicher Mobilität zu sagen hatten. Dabei war er sich von vornherein bewusst, dass sein Projekt eine Menge Arbeit und Zeit in Anspruch nehmen würde. Doch die rund 150 Stunden, die er insgesamt investierte, haben durch seine Umfrage bereits Früchte getragen. Er fand heraus, dass junge Menschen gerne Bahnen und Busse nutzen, beziehungsweise nutzen würden. Denn: "Im Bahnverkehr muss noch einiges getan werden. Jeder hat seinen individuellen Wunsch. Die Leute mögen den öffentlichen Nahverkehr, aber oft ist es zu voll, zu teuer oder die Anbindung ist schlecht", fasst Patrick die Ergebnisse seiner Meinungsumfrage zusammen. Neben dem Jurypreis, der von mehreren Kommunikationsexperten und Bundesabgeordneten vergeben wird, konnte der Schüler zudem den Publikumspreis einheimsen. Mit fast 6800 Votes im Internet ließ er seine Mitbewerber deutlich hinter sich. Doch ohne Unterstützung hätte das nicht funktioniert, weiß auch Patrick. Auf seine Mitschüler konnte er zählen: "Es gab auch eine Menge Unterstützung aus meiner Stufe." Mit seinem Projekt hat der 16-Jährige nicht nur ein ordentliches Preisgeld gewonnen, sondern er darf im Sommer für einige Wochen ein Praktikum bei der Deutschen Bahn absolvieren. Patrick ist sich der nötigen Optimierungen im Bereich öffentlicher Mobilität durchaus bewusst. Denn Infrastruktur und Verkehr sind für ihn kein Neuland. Seit einiger Zeit engagiert er sich politisch und ist unter anderem in der Landesarbeitsgruppe Verkehr der Bündnisgrünenaktiv. Er kann sich sogar eine Zukunft in diesem Bereich ausmalen: "Ich möchte beruflich später gerne im Verkehrssektor arbeiten. Das kann ich mir sehr gut vorstellen", schaut er schon jetzt voraus. Vorerst freut sich Patrick jedoch erst einmal auf morgen, wenn er offiziell für sein innovatives Projekt ausgezeichnet wird.

In der Zukunft möchten junge Menschen "möglichst autounabhängig überall hinkommen", lautet ein Fazit von Patrick Voss. Zudem sollten die öffentlichen Verkehrsmittel mit dem Fahrrad noch besser kombiniert werden können. An den Bahnhöfen müsste es noch mehr Parkplätze geben.

(RP)
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