Dinslaken Die Sparkasse und das fehlende Fingerspitzengefühl

Dinslaken · Das Sitzungszimmer im 4. Obergeschoss im Sparkassengebäude an der Mörikestraße, in dem am Donnerstag die Verbandsversammlung zusammenkam, um die Fusion mit der Weseler Verbandssparkasse abzusegnen, bietet ein, wenn man's den freundlich formulieren möchte, zweckorientiertes Ambiente.

Für ihre kommende Sitzung allerdings war den Damen und Herren Politikern bereits Nobleres versprochen. Für den 4. Dezember ist ein Kennenlern-Treffen mit den Kollegen aus Wesel geplant: Als Ort des Geschehens hatte sich die Sparkasse das Weseler Hotel Tannenhäuschen, bekannt für gutes Essen, ein Top-Wellness-Angebot und dementsprechende Preisen.

Thomas Koch, für die Grünen im Dinslakener Rat und Mitglied der Sparkassen-Verbandsversammlung, hat lange in der Weseler Politik mitgemischt, kennt sich mit den dortigen Gepflogenheiten aus und weiß, dass auch die Verbands-Sparkasse dort das noble Ambiente des idyllisch gelegenen Hotels schätzt. Die hat aber - anders als die Dinslakener kein 13-Millionen-Euro-Minus in der Kasse. Und so stellte Koch dann die Frage, ob ein Treffen im Tannenhäuschen denn angesichts der finanziellen Lage des zur Fusion gezwungenen Dinslakener Geldinstituts tatsächlich das richtige Signal wäre. Gerd Baßfeld von den Linken tutete ins gleiche Horn. Dinslakens-Sparkassenchef Rolf Wagner versprach, über diese Frage nachzudenken. Er ist zu einem Ergebnis gekommen.

Jetzt soll es nur eine gemeinsame Arbeitssitzung der beiden Verbandsversammlungen im Gebäude der Weseler Verbands-Sparkasse geben. Der anschließende Kennenlern-Treff im Tannenhäuschen ist gestrichen.

(jöw)
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