Dinslaken Die SPD feiert ihren 125. Geburtstag

Dinslaken · Geschichten und Anekdoten aus 125 Jahren sozialdemokratischer Geschichte in Dinslaken. Bürgermeister Dr. Michael Heidinger: "Die Partei ist nah bei den Menschen und mit ihnen im Dialog."

 Talkrunde: (v.l.) Jürgen Grafen, Margarete Humpert, Moderator Simon Panke, Audrey Dilangu, Patrick Müller und Kurt Altena diskutierten über ihre SPD.

Talkrunde: (v.l.) Jürgen Grafen, Margarete Humpert, Moderator Simon Panke, Audrey Dilangu, Patrick Müller und Kurt Altena diskutierten über ihre SPD.

Foto: Heiko Kempken

Großer Bahnhof für eine altehrwürdige Dame: Rund 150 Sozialdemokraten und Gäste aus anderen Parteien fanden am Mittwochabend den Weg ins Lohberger Ledigenheim, um dort "125 Jahre SPD in Dinslaken" zu feiern. Nach der musikalischen Eröffnung durch "Pont neuf" und einer kurzen Begrüßung durch die stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende Monika Piechula erklärte Dinslakens Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, warum er aus zweierlei Gründen stolz auf dieses Jubiläum sei. Zum einen, weil sich die älteste Partei SPD - wie alle anderen demokratischen Parteien - für das Gemeinwesen der Stadt Dinslaken einsetze. Das ehrenamtliche Engagement sei die Basis für die Stadt und ihre Grundordnung. "Zum anderen bin ich stolz, dass ich seit nunmehr fast 30 Jahren der Partei angehören darf, die sich seit jeher für die Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität einsetzt", so Heidinger. Er lobte die SPD als "Partei nah bei den Menschen und mit ihnen im Dialog".

Im anschließenden Vortrag stellten Johannes Niggemeier und Doktorand Tim Bernshausen die Ergebnisse ihrer rund einjährigen Forschung und Recherche zur Geschichte der Dinslakener SPD vor. Anschaulich erklärten beide Vortragenden im Wechsel, wie die SPD in Dinslaken entstand, groß wurde, Probleme bewältigte und nach dem Zweiten Weltkrieg ein Auf und Ab erlebte.

 Bürgermeister Dr. Michael Heidinger begrüßte die rund 150 Gäste.

Bürgermeister Dr. Michael Heidinger begrüßte die rund 150 Gäste.

Foto: Heiko Kempken

Unterhaltsam ging es dann bei einer von Simon Panke moderierten Talkrunde zu, in der altgediente und ganz frische Sozialdemokraten über ihre Erfahrungen und Erinnerungen berichteten. So beschrieb der letzte ehrenamtliche Bürgermeister Dinslakens, Kurt Altena, wie er nach dem Zweiten Weltkrieg über den Sport zur Partei kam. Erst einmal mussten nämlich auf der Platzanlage des TV Jahn in Hiesfeld noch Bombenlöcher zugeschaufelt werden, bevor man sich dort sportlich betätigen konnte. "Und da ging es mit dem ehrenamtlichen Einsatz ja schon los, der auch in der Partei ein wichtiger Punkt ist", so Altena.

Margarete Humpert, viele Jahre stellvertretende Bürgermeisterin und Finanzexpertin der SPD im Stadtrat, erinnerte sich daran, wie sie in den 70er Jahren am Baßfeldshof durch inhaltliche Arbeit zur Partei kam und Jürgen Grafen fand durch Willy Brandts und dessen Motto "Mehr Demokratie wagen" zur SPD.

Vom anderen Ende der Altersskala berichtete Juso-Vorsitzender Patrick Müller, wie er zur letzten Bundestagswahl den "Wahl-O-Maten" im Internet ausfüllte und ihm dabei die Nähe zur SPD deutlich wurde. Und die frisch eingetretene Audrey Dilangu will in Dinslaken einfach "etwas bewegen" und fühlte sich bei der Positionierung gegen Pegida bei den Sozialdemokraten gut aufgehoben.

Für gute Stimmung sorgten auch die Anekdoten aus der Parteivergangenheit. So berichtete Jürgen Grafen darüber, wie man in den wilden 70er Juso-Jahren einen ausgewachsenen Ochsen auf die Fußgängerzone gestellt und ihm ein Schild aufgesetzt habe. Darauf zu lesen: "Dieser Ochse hat CDU gewählt." Als Simon Panke zu fortgeschrittener Stunde die unterhaltsame Runde auflöste, bedauerte er, dass die Jungen etwas zu kurz gekommen seien. Aber an ihnen sei es ja nun auch, die Geschichte der SPD in Dinslaken fortzuschreiben, um bei späteren Jubiläumsfeiern über ihre Erlebnisse zu berichten.

(RP)
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