Voerde Die Vollendung des Altstadt-Maibaums

Voerde · Mit den Zunftzeichen der Seiler und der Markthändler fertigte Schmied Lutz Isselhorst die letzten beiden Schmuckstücke für den Maibaum auf dem Dinslakener Altmarkt an.

 Dr. Ulrich Tekathen, Johannes Niggemeier, Lutz Isselhorst und Detlef Neubauer (von links) präsentieren die beiden neuen Zunftzeichen.

Dr. Ulrich Tekathen, Johannes Niggemeier, Lutz Isselhorst und Detlef Neubauer (von links) präsentieren die beiden neuen Zunftzeichen.

Foto: Martin Büttner

In der Schmiede von Lutz Isselhorst brennt das Feuer noch. Die Arbeit hat der Schmied allerdings schon vollbracht. Am Amboss lehnen die zwei Zunftzeichen für den Maibaum in der Dinslakener Altstadt. "Wenn ich auf den Altmarkt komme, geht mein erster Blick immer zum Maibaum. Wir haben das Projekt 2001 anfangen, und jetzt nähert es sich seinem Abschluss", sagt Dr. Ulrich Tekathen, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Altstadt. Denn die zwei neuen Zunftzeichen sind die letzten, die ihren Platz auf dem Altmarkt finden sollen. "Im kommenden Jahr folgt noch das Wappen der Interessengemeinschaft", erklärt Tekathen.

Neu an den Baum kommen ein Zunftzeichen für die Seiler und eins für die Markthändler. "Natürlich waren die Markthändler selbst keine eigene Zunft. Daher musste ich das Zeichen komplett neu entwerfen", erklärt Schmied Lutz Isselhorst. Herausgekommen ist ein Zeichen, das einen Handkarren mit verschiedenen Waren zeigt. Dazu eine Waage und den Verweis auf die Verleihung der Marktrechte an die Stadt Dinslaken im Jahre 1478. "Uns war es wichtig zu zeigen, dass wir als Markthändler mit der Altstadt verbunden sind und auch auf die lange Tradition des Marktes zu verweisen", erklärt Marktsprecher Detlef Neubauer. Das Zunftzeichen für die Anbieter auf dem Markt hatten diese selbst gestiftet. "Wir hoffen, dass der Wochenmarkt in der Altstadt auch noch lange erhalten bleibt", ergänzte Neubauer.

Das Zunftzeichen der Seiler wurde vom SPD-Ortsverein Mitte gestiftet, dessen stellvertretender Vorsitzender Johannes Niggemeier das mit Humor kommentierte: "Wir kennen uns schließlich aus mit Seilschaften", scherzte er. Das Gewerbe der Seiler war früher auch in Dinslaken vertreten. "Die Seile wurden entlang der Stadtmauer hergestellt", erklärt Dr. Ulrich Tekathen den geschichtlichen Hintergrund des Zunftzeichens. Es zeigt ein goldenes Herz mit Kämmen, die von den Zunftmitgliedern genutzt wurden, um die Taue zu trennen, aus denen schließlich die Seile gedreht wurden. "Bei diesem Zunftzeichen und denen, die bereits am Maibaum hängen, habe ich mich an jenen aus dem Raum Köln orientiert", erklärt Schmied Lutz Isselhorst. Lediglich das Symbol für die Markthändler erforderte - mangels Vorlage - Extraarbeit. "Wir haben uns E-Mails hin- und hergeschickt", erzählt Dr. Ulrich Tekathen.

Mit der Idee zu neuen Zunftzeichen waren diese aber noch nicht fertig. Wie viele Arbeitsstunden in den Kleinoden stecken, kann auch Lutz Isselhorst nicht wirklich beantworten. "Es hat schon einiges an Zeitaufwand gekostet", erklärt der Inhaber der Schmiede "Eiserne Hand" in Möllen. Im Laufe der Woche wird er die neuen Zunftzeichen an den Maibaum in der Dinslakener Altstadt anbringen.

Denn zum Tanz in den Mai, der auf dem Altmarkt am Donnerstag um 18.30 Uhr beginnt, sollen die Zunftzeichen am Baum erstrahlen. Nachdem Schützen und Karnevalisten den Maikranz auf den Marktplatz getragen haben und Bürgermeister Dr. Michael Heidinger ihn angebracht hat, spielt das Dinslakener Jazztett zum Tanz auf. Um 21 Uhr soll Dinslakens neue Maikönigin gekrönt werden.

(RP)
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