Dinslaken Dinslakener Händler sozial aktiv

Dinslaken · Die Geschäftswelt spielt für das Miteinander in einer Kommune eine wichtige Rolle. Dies zeigt die Studie "Handel³ - die dritte Dimension des Einzelhandels", die im Auftrag der IHK entstanden ist.

 Die Neustraße - viele Händler sind in der Dinslakener Einkaufszone ansässig.

Die Neustraße - viele Händler sind in der Dinslakener Einkaufszone ansässig.

Foto: Martin Büttner

Der Einzelhandel spielt für das soziale Miteinander in Städten und Gemeinden eine wichtige Rolle, zeigt die aktuelle Studie "Handel³ - die dritte Dimension des Einzelhandels". Die Studie ist im Auftrag der Industrie- und Handelskammern in NRW entstanden, zu denen auch die Niederrheinische IHK Duisburg-Wesel-Kleve zählt. In Dinslaken, das als Modellstadt aus dem Bezirk der Niederrheinischen IHK für die Studie herangezogen wurde, sind 73 Prozent der Einzelhändler über ihre betriebliche Tätigkeit hinaus etwa in einer Interessengemeinschaft aktiv. Im Schnitt unterstützt jeder Dinslakener Einzelhändler das Gemeinwohl in der Stadt jährlich mit 1400 Euro in Form von Spenden, Sponsoring oder Sachleistungen. Zudem ist der Einzelhandel ein wichtiger Arbeitgeber: 12 Prozent oder 2170 aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Dinslaken sind im Einzelhandel angestellt.

Ein aktiver Einzelhandel belebt Städte und Gemeinden und leistet damit einen wichtigen Beitrag für deren Attraktivität. Die Studie hat das gesellschaftliche Engagement der Händler an 16 Einzelhandelsstandorten im ganzen Land untersucht. Das Ergebnis: Mehr als 70 Prozent der Einzelhändler in NRW engagieren sich aktiv für ihre Stadt oder Gemeinde. Dieses Engagement reicht von ehrenamtlichen Arbeiten über Sachleistungen bis hin zu Geldspenden.

Im Schnitt bringt jeder Einzelhändler pro Jahr zwischen 1400 Euro in kleineren Gemeinden bis hin zu 1900 Euro in Großstädten auf. Gut ein Drittel aller Spenden, die Empfänger wie zum Beispiel Einrichtungen aus den Bereichen Kinder und Jugend, Kunst, Kultur und Brauchtum sowie Sport und Freizeit erhalten, kommen aus der Wirtschaft, davon rund die Hälfte von Einzelhändlern. Eine häufig unterschätze Bedeutung hat der Handel auch als Ort der Kommunikation. Denn jeder Einzelhändler investiert mehr als zwei Stunden pro Tag in das persönliche Gespräch, also den Small-Talk mit den Kunden.

"Den Wenigsten ist bewusst, dass der Handel erheblich zum Gemeinwohl beiträgt", sagt Michael Rüscher, Geschäftsführer der Niederrheinischen IHK. "Der Handel muss deshalb künftig seine Bedeutung für die Kommune deutlicher herausstellen." Nur 28 Prozent der Kunden gaben bei einer aktuellen Verbraucherbefragung an, dass ihnen das Engagement des Handels bekannt ist. Politik und Kommunen sind ebenfalls gefordert, Initiativen zu unterstützen und die Umsetzung von Projekten zu fördern. Dies betrifft etwa verkaufsoffene Sonntage, die für den Handel von einer immer größeren Bedeutung werden. Weil die Ladenleerstände vielerorts zunehmen, sind auch die Immobilieneigentümer gefordert, sich einzubringen. "Leerstehende Ladenlokale wirken sich negativ auf das Stadtbild aus. Hier müssen wir ansetzen. Dafür müssen die Eigentümer mit an den Tisch", so Rüscher.

Die Studie steht im Internet unter: www.ihk-niederrhein.de/Studie-Handel

(RP)
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