20 Tote bei Anschlag von Salafisten Dinslakener soll Selbstmordanschlag im Irak verübt haben
Dinslaken · An dem Selbstmordanschlag im Irak, der am Mittwoch mindestens 20 Menschen in den Tod gerissen hat, soll Philip B. aus Dinslaken beteiligt gewesen sein.
Die Terrorgruppe "ISIS" (Islamischer Staat im Irak und Syrien) hatte auf ihrer Homepage auf einen Anschlag unter Beteiligung von "Abu Usama al-Almani" verwiesen. Unter diesem Namen war Philip B. in der Terrorgruppe aktiv. Wie die Welt berichtet, handelt es sich bei dem Drahtzieher des Attentates um den Dinslakener Salafisten.
Der Staatsschutz in NRW bestätigte bislang nicht, dass es sich bei dem Attentäter um den Deutschen handelt. Nach Medienberichten hat die Terrororganisation ISIS jedoch im Internet bekannt gegeben, dass ein Attentäter mit dem Namen "Abu Usama al-Almani" einen Anschlag in der nordirakischen Ortschaft Ali Rash durchgeführt haben soll. Unter diesem Namen führte Philip B. auch sein Facebook-Profil. Der letzte Eintrag stammt vom 5. August. B. dokumentierte in dem sozialen Netzwerk vor allem Berichte deutscher Medien zu den Kämpfen im Irak. Außerdem postete er dort Videomitschnitte von Auftritten der Salafisten-Prediger Sven Lau und Pierre Vogel.
Im Dezember 2013 hatte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf Ermittlungen gegen Philip B. eingeleitet. Zuvor hatte dieser in einem Internetvideo zum "Heiligen Krieg" aufgerufen. Zu dieser Zeit kämpfte B. in Syrien auf Seiten der Terrorgruppe Al Qaida. In dem Video hatte Philip B. auch seine Bewunderung gegenüber Osama bin Laden geäußert - also dem Mann, der die Anschläge vom 11. September 2001 befohlen hatte.
400 Islamisten aus Deutschland in Syrien
Die Zahl der Islamisten, die aus Deutschland nach Syrien ausgereist sind, ist erneut gestiegen.
"Wir wissen mittlerweile von über 400 Ausreisen", sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, am Donnerstag. Zahlreiche der zuvor ausgereisten Islamisten sind laut Verfassungsschutz wieder in Deutschland. "Unter den zurückgekehrten Dschihadisten sind auch etwa 25 Personen, die Kampferfahrung in Syrien gesammelt haben", sagte Maaßen. Er betonte aber: "Wir haben derzeit keine Anhaltspunkte, dass diese Personen einen konkreten terroristischen Auftrag in Deutschland verfolgen."