Dinslaken Dinslakens Weg zur Energiemetropole

Dinslaken · Mit ihrem Energiekonzept für den alten Zechenstandort findet die Stadt weltweit Beachtung.

 Mit der Entwicklung des alten Zechengeländes, hier der - natürlich energiesparend - illuminierte Weiher im Bergpark, schreibt Dinslaken ein Stück Zukunftsgeschichte.

Mit der Entwicklung des alten Zechengeländes, hier der - natürlich energiesparend - illuminierte Weiher im Bergpark, schreibt Dinslaken ein Stück Zukunftsgeschichte.

Foto: martin Büttner

"Auf der internationalen Klimaschutzkarte ist Dinslaken inzwischen ein Fixpunkt", sagt Dr. Michael Heidinger, und das sagt er nicht einfach so dahin. Das hat er sich gerade erst in Fairfax im US-amerikanischen Bundesstaat Virginia bestätigen lassen können. Dort hat der Bürgermeister an einer Zusammenkunft des internationalen Klimaschutzdialogs teilgenommen, an dem neben Dinslaken nur noch zwei weitere kommunale Vertreter aus Deutschland - die Stadt Bottrop und der Großraum Stuttgart - beteiligt sind. Heidinger hat bei der Tagung über die geplante Entwicklung des alten Lohberger Zechengeländes zum größten CO2-neutralen Stadtquartiers Deutschland berichtet. Hier verfolgt die Stadt ebenso ehrgeizige wie zukunftsweisende Projekte. Denn das, was dort erreicht werden könnte, geht weit über das alte Zechengelände hinaus. Das hat in dieser Woche das von der Stadt beauftragte Planungsbüro HHS aus Kassel im Planungsausschuss noch einmal dargelegt.

Wegen der günstigen Bedingungen am Standort - dazu zählen das von den Stadtwerken bereits mit Grubengas betriebene Blockheizkraftwerk genauso wie die Pläne des örtlichen Versorgers dort eine Windkraftanlage zu errichten, die Möglichkeit, Abwärme des Grubenwassers zu nutzen und der Einsatz von Photovoltaik - kann auf dem Gelände dort deutlich mehr Energie aus lokalen erneuerbaren Quellen gewonnen werden, als für die dort entstehende Wohn- und Gewerbenutzung gebraucht wird.

Deswegen könnte auch die Versorgung der alten Lohberger Gartenstadt mit in den Blick genommen werden. "Das macht das ganze Konzept dann richtig spannend", findet der Bürgermeister und berichtet, "dass wir gerade dabei sind, einen Masterplan zu entwickeln, der Alt-Lohberg in das Konzept einbezieht". Das ist im Gegensatz zu den Entwicklungen auf dem Zechengelände zwar ein eher mittelfristiges Unterfangen, aber aus Sicht des Bürgermeisters ein durchaus realistisches. Bedingung freilich ist, dass Partner mitziehen. Voraussetzungen wäre, dass die alte Bergarbeitersiedlung Schritt für Schritt energetisch saniert wird. Da ist in erster Linie die Wohnungsgesellschaft Vivawest als größte Immobilienbesitzerin in Lohberg gefragt.

"Wir sind in intensiven Gesprächen", sagt der Bürgermeister. Auch ohne Fördergelder wird die geplante Entwicklung nicht realisiert werden können. Auch hier ist Heidinger zuversichtlich. Das Landeswirtschaftsministerium habe der Stadt gerade erst wieder bestätigt, wie interessiert es an der energetischen Entwicklung des Zechenstadtteils ist. Bei all dem hofft der Bürgermeister natürlich noch auf einen weiteren Effekt. Wenn Dinslaken mit seinem Klimaschutzkonzept international im Gespräch ist, dann könnte das auch das Interesse von Investoren auf den Standort lenken.

(RP)
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