Stichwahl In Hünxe Dirk Buschmann gewinnt die Stichwahl

Hünxe · Der parteilose Verwaltungsfachmann hat sich klar gegen den Sozialdemokraten Werner Schulte durchgesetzt. Buschmann holte 73,8 Prozent der Stimmen. Nur 45,95 Prozent der insgesamt 11.876 Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab.

Hünxes Bürgermeister Hermann Hansen gratuliert seinem Nachfolger Dirk Buschmann (l.). Im Hintergrund im braunen Hemd: der Wahlverlierer Werner Schulte.

Hünxes Bürgermeister Hermann Hansen gratuliert seinem Nachfolger Dirk Buschmann (l.). Im Hintergrund im braunen Hemd: der Wahlverlierer Werner Schulte.

Foto: Martin Büttner

Schon als die Ergebnisse aus den ersten drei Stimmbezirken auf die Leinwand im Saal des Hünxer Rathauses projiziert wurden, war Werner Schulte, so erzählte er es später, klar, dass es für ihn bei dieser Stichwahl nichts zu gewinnen gab. 66,24 Prozent für seinen Kontrahenten Dirk Buschmann in der Gaststätte Jägerheim im Hünxer Wald, 69,7 Prozent in der Gaststätte Schwan in Krudenburg, 70,53 Prozent im Feuerwehrhaus Bucholtwelmen. Und so ging es weiter. Nur in einem Stimmbezirk rutschte Buschmann unter die 60-Prozent-Grenze - mit 56, 47 Prozent in der Hünxer Begegnungsstätte. 37 Minuten nachdem die elf Wahllokale geschlossen hatten, stand fest: Dirk Buschmann hatte sein fulminantes Ergebnis vom Wahlsonntag am 13. September, an dem er schon die Kandidaten der Christdemokraten und der Engagierten Bürger Hünxe, Michael Helmich und Ralf Lange, aus dem Feld geschlagen hatte, noch einmal gesteigert. Mit 73,8 Prozent der Stimmen hatten ihn die Hünxer zu ihrem neuen Bürgermeister gewählt.

Und während die Schar derer, die Buschmann zum Wahlsieg gratulieren wollten, nicht abriss, sammelte sich um Werner Schulte ein Häuflein Sozialdemokraten - neben den örtlichen Parteifreunden waren darunter auch der Bundestagsabgeordnete Ulrich Krüger und der Landtagsabgeordnete Norbert Meesters - um ihrem Kandidaten anerkennend zu applaudieren.

Auch knapp eine Stunde nachdem das Wahlergebnis fest stand, zeigte sich Hünxes neuer Bürgermeister ob des so deutlichen Votums der Wähler überrascht. "Ich werde noch eine Weile brauchen, bis ich das realisiert habe", sagte der neue Chef im Hünxer Rathaus und kündigte an, dass er nun so schnell wie möglich das Gespräch mit den Ratsfraktionen suchen will. "Ich wünsche mir, dass wir den Wahlkampf jetzt schnell abhaken und zur Sacharbeit zusammenfinden", sagte der Wahlsieger.

Auch der Verlierer dieses Wahlabends setzt auf Zusammenarbeit. "Ich glaube, dass das mit Dirk Buschmann gut möglich ist", erklärte Werner Schulte, der sich zwar ein besseres Ergebnis gewünscht hätte, dennoch den Spaß an der Politik behalten wird und deswegen, wie er sagte, im Rat der Gemeinde auch künftig kräftig mitmischen will, um die Geschicke Hünxes zu gestalten.

Der neue Bürgermeister, der sein Amt im November antritt, hat zwei Themen ganz oben auf seine Agende gesetzt. Verwaltungsintern will er die Prozesse im Rathaus analysieren und wo möglich optimieren, und gemeinsam mit der Politik will er eine Strategie entwickeln, um die Gemeinde für die Zukunft aufzustellen.

So überrascht sich Buschmann und Schulte von der Deutlichkeit des Wahlergebnisses gaben, so einig waren sie sich in der Analyse. Ganz offenbar hätten die Hünxer Bürger einen parteilosen Rathauschef gewollt, gaben beide übereinstimmend zu Protokoll.

Die Politikverdrossenheit habe durchgeschlagen, meinte Schulte. Die spiegelte sich auch in der Wahlbeteiligung. Die ging mit 45,95 Prozent noch einmal deutlich zurück. Am Sonntag vor 14 Tagen hatte sie noch bei 54,47 Prozent gelegen. Auch daraus leitet der neue Bürgermeister einen Auftrag ab. "Wir müssen neue Wege der Kommunikation zwischen Rathaus und Bürger suchen und finden", sagte Dirk Buschmann.

Die wichtigsten Wahlergebnisse der Region im Überblick

(RP)
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