Dinslaken/Voerde/Hünxe DLRG warnt vor dem Baden im Rhein

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Wer im Wasser des Flusses bei den gegenwärtig herrschenden hochsommerlichen Temperaturen Abkühlung sowie Erfrischung sucht, geht schnell ein nicht kalkulierbares Risiko ein und spielt mit seinem Leben.

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Foto: dpa, frg axs

Bei hochsommerlichen Temperaturen über 30 Grad Celsius sehnen sich die Menschen nach Abkühlung. Etliche zieht es an den Rhein oder den Wesel-Datteln-Kanal. Doch wer dort Erfrischung im kühlen Nass sucht, setzt sich Gefahren aus und riskiert im schlimmsten Fall sein Leben. "Die DLRG warnt davor, in unbewachten Flüssen oder Gewässern zu baden, denn dort ertrinken die meisten Menschen, wie die Statistik belegt", weiß Fabian Friese, Ausbildungsleiter der Ortsgruppe Dinslaken der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). "Der Rhein ist die Autobahn für Schiffe. Und auf der Autobahn wie der A 3 geht man doch auch nicht spazieren", warnt Friese eindringlich davor, die Gefahren zu unterschätzern.

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Foto: dpa/Oliver Berg

Denn wer das tut, kann seinen Leichtsinn mit dem Leben bezahlen. Zwar mussten die Rettungsschwimmer der Dinslakener DLRG in der noch jungen Badesaison bislang noch zu keinem Hilfseinseinsatz bei der Personensuche ausrücken, doch ist Fabian Friese sich sicher, dass auch das noch kommen wird. Er hat bereits beobachtet, dass Erholungssuchende es sich am Rheinufer gemütlich gemacht haben und zur Abkühlung ins Wasser gegangen sind, darunter sogar Kleinkinder. Die Ermahnung des Nachwuchses durch manche Eltern, nur bis zu den Knien ins Wasser zu gehen, sei wenig hilfreich. Nach Frieses Erfahrungen wird die Gefährlichkeit des Badens im Rhein von den meisten Menschen unterschätzt. Denn beispielsweise durch ein dort vorbeifahrendes Binnenschiff kann eine gefährlich Strömung entstehen, die den Badenden in die Fahrrinne zieht und dann zu lebensbedrohlichen Situationen führen kann. Der Rhein habe im hiesigen Bereich eine Fließgeschwindigkeit von etwa zehn Stundenkilometern, dagegen anzuschwimmen gelänge kaum jemandem. Ausgebildete Strömungsretter der DLRG wüssten, wie sie sich in solch einem Fall zu verhalten hätten, normale Schwimmer hingegen nicht. Fabian Friese hält es für einen Trugschluss, wenn Eltern oder Begleitpersonen glauben, schnell helfen zu können, wenn ein Kind im Wasser in eine brenzlige Situation gerät. Treibgut und Glasscherben am Uferbereich sorgen, so Friese, zudem für eine Verletzungsgefahr.

"Schiffe nehmen auf Schwimmer keine Rücksicht", sagt Fabian Friese. Ein Schiffsführer sehe einen schwimmenden Menschen, von dem nur der Kopf aus dem Wasser rage, nicht. Und selbst wenn ein Schiffsführer einen Menschen in Not bemerken und sein Schiff bei Gefahr abbremsen würde, lege ein Schubverband, wie er zum Gütertransport auf dem Rhein unterwegs sei, noch eine Strecke von zwei Kilometern zurück, bevor dieser zum Stillstand komme.

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Foto: Shutterstock/Air Images

DLRG-Rettungsschwimmer Fabian Friese rät allen, die in diesen Tagen Erfrischung im kühlen Nass suchen, einige Regeln zu beachten. Wer in der Sonne gelegen hat, sollte nicht aufgehitzt ins Wasser gehen, sondern den Körper vorher abkühlen. Badende sollten keinen Alkohol trinken und auch nicht mit vollem oder ganz leerem Magen ins Wasser gehen, so weitere Baderegeln der DLRG. Zudem empfiehlt Friese, für einen ausreichenden Sonnenschutz zu sorgen. Auch sollte der Himmel im Auge behalten werden, um nicht von einem plötzlichen Wetterumschwung überrascht zu werden.

Generell rät Fabian Friese davon ab, in unbewachten Gewässern zu schwimmen und empfiehlt statt dessen Frei- und Hallenbäder sowie Badeseen.

(RP)
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