Dinslaken Drei Generationen im DINamare-Wasser

Dinslaken · Die rund 400 Teilnehmer des 24-Stunden-Schwimmens im DINamare legten zusammen 1397 Kilometer zurück. Eine Schwimmerin übertraf die Marathondistanz sogar locker.

 Von 14 Uhr am Samstag bis 14 Uhr am Sonntag war das große Becken im DINamare den Teilnehmern des 24-Stunden-Schwimmens vorbehalten.

Von 14 Uhr am Samstag bis 14 Uhr am Sonntag war das große Becken im DINamare den Teilnehmern des 24-Stunden-Schwimmens vorbehalten.

Foto: Heiko Kempken

Knapp 50 Kilometer sind es von Dinslaken nach Düsseldorf mit dem Auto. Warum das an dieser Stelle interessant ist? Weil Grith Sigsgaard diese Distanz geschwommen ist! Natürlich nicht über die A 59, sondern im DINamare. Damit ist die Dänin die sportlich erfolgreichste Teilnehmerin des 24-Stunden-Schwimmens der Stadtwerke, bei dem von Samstag, 14 Uhr, bis Sonntag, 14 Uhr, rund 400 Menschen ins Becken stiegen.

"Eigentlich ist es eine Breitensportveranstaltung", sagt Andreas Heinrich, Geschäftsführer der Dinslakener Bäder GmbH mit Blick auf die Leistung der Wahl-Niederländerin Grith Sigsgaard und hebt dennoch hervor: "Wenn sie nicht früher weggemusst hätte, wäre hier vielleicht der Deutsche Rekord gebrochen worden." Doch in erster Linie geht es beim 24-Stunden-Schwimmen um Spaß, "es ist ein Familien-Event", betont Heinrich. Die Nacht haben einige Schwimmer in Zelten auf der Wiese vor dem Becken verbracht, die DLRG bot als Mitausrichter Spiele im Sand an und nachdem am Samstagabend das Dach geschlossen wurde, startete im Schwimmbad eine Party. Diese Zeit nutzten dann die Leistungsschwimmer, die freie Bahn hatten und Strecke machen konnten. Party und Leistung, das passt zusammen, "das unterstützte die Schwimmer eher", berichtet Heinrich von der langen Nacht. Er selbst konnte übrigens gerade einmal vier Stunden schlafen, bevor er wieder im DINamare stand.

Eine Frühaufsteherin ist auch Erika Kühn, Jahrgang 1938. Sie stieg um 7.30 Uhr am Sonntagmorgen ins Wasser, um 13.30 Uhr sitzt sie wieder angezogen am Rand des Beckens - nachdem sie zwei Kilometer geschwommen war, dafür eine Goldmedaille erhalten hat. Ganz genau waren es sogar "2050 Meter, ich habe eine Extrarunde gedreht - das sieht doch besser aus", erzählt die Hiesfelderin lachend. Ihr Mann ist ebenfalls mitgeschwommen, auch die Tochter und die Enkelin, drei Generationen im Wasser. "Meine Enkelin hat 19 Kilometer geschafft."

500 Meter schwamm der Voerder Bastian Lemm und bekam dafür eine Bronzemedaille (Silber gibt es für 1000 Meter). "Da ging es mir nur um den olympischen Gedanken: Dabeisein ist alles", sagt er. "Eigentlich wollte ich nur mit den Kindern planschen, das habe ich dann noch eingeschoben", erklärt Lemm, der selbst bei der DLRG in Voerde ist und in Dinslaken deshalb bekannte Gesichter entdeckte.

Neben den Lebensrettern brachten auch der Schwimm-Club Dinslaken, der Kneipp-Verein und der TV Jahn Hiesfeld Schwimmer sowie zahlreiche Helfer mit zum 24-Stunden-Schwimmen - mehr als 100 Ehrenamtliche standen am Empfang, an der Garderobe und saßen in Schichten am Becken, um die absolvierten Bahnen der Teilnehmer zu zählen. "Ohne die Hilfe der Mitglieder der Schwimmabteilung würde das nicht laufen", sagt Peter Steinbeißer vom TV Jahn. Die Mühe lohnt sich, denn "der Wettbewerb ist eine feste Größe geworden". Die Leistungsschwimmer gehen bei der Veranstaltung zwar nicht an ihre Grenzen, ergänzt Norbert Bruckermann vom SCD, "aber emotional hat das hier einen hohen Stellenwert für die Schwimmer".

(za)
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