Dinslaken Drohen Trabrennbahn neue Probleme ?

Dinslaken · Die Stadt Hagen hat die Wettbüro-Steuer bereits eingeführt. Und auch in Dinslaken ist sie auf einmal Thema. Kann das den ohnehin finanziell immer am Rand des Existenzminimums operierenden Rennverein in Schwierigkeiten bringen?

 Wenn der Totalisator - auf unserem Archivfoto bedient von Axel Fuchs - mit einer Wettbüro-Steuer belegt würde, kämen hohe Ausgaben auf den Dinslakener Trabrennverein zu. Dessen Vorsitzender hält so etwas allerdings für undenkbar.

Wenn der Totalisator - auf unserem Archivfoto bedient von Axel Fuchs - mit einer Wettbüro-Steuer belegt würde, kämen hohe Ausgaben auf den Dinslakener Trabrennverein zu. Dessen Vorsitzender hält so etwas allerdings für undenkbar.

Foto: jok

Es ging um die Erhöhung der Vergnügungssteuer, die der Finanzausschuss am Dienstag beschlossen hat. Am Rande der Diskussion regte Sozialdemokrat Peter Steinbeißer an doch auch einmal über eine Wettbüro-Steuer nachzudenken, um damit der ausufernden Ausbreitung solcher Angebote in der Stadt vorzubeugen und die Spielsucht einzudämmen. Kämmerer Dr. Thomas Palotz machte zwar darauf aufmerksam, dass davon auch der - zumindest flächenmäßig - größte Wettanbieter in Dinslaken - die Trabrennbahn - betroffen sein könnte, kündigte aber an, das Thema "Wettbüro-Steuer" prüfen zu wollen.

Hagen hat die umstrittene Steuer - Klagen dagegen laufen - mit Zustimmung des Landes schon im Sommer als erste Kommune Nordrhein-Westfalens eingeführt. Rund 120 000 Euro Einnahmen verspricht sich die hoch verschuldete Stadt an Einnahmen von der Besteuerung der 15 Hagener Wettbüros. Die Steuersätze, die sie zu diesem Zweck aufruft, sind recht happig. Maßgeblich ist die Fläche des Wettbüros. Für reine Pferdewetten-Anbieter werden pro Monat 100 Euro je angefangene 20 Quadratmeter fällig, bieten die Büros zusätzlich auch andere Sportwetten an sind es 200 Euro. Nordrhein-Westfallens Innenminister Ralf Jäger hatte seinerzeit der Stadt Hagen auch noch eine moralische Begründung für die neue Steuer mitgeliefert. "Die Wettbüro-Steuer hilft der Stadt beim Kampf gegen die Spielsucht", hatte er erklärt. Kassiert werden darf, das hatte das Land klargestellt, nicht bei den Büros, die nur Wettscheine annehmen, sondern nur bei denen, bei denen die Sportereignisse, auf die gewettet wird, per Bildschirmübertragung mitverfolgt werden können. Das träfe auf die Dinslakener Trabrennbahn, die auch ein kleineres Wettbüro im rückwärtigen Teil des Tribünenhauses hat, zu. Dennoch sieht Theo Lettgen, Vorsitzender des Trabrennvereins, die Diskussion noch gelassen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Trabrennbahn von einer solchen Steuer betroffen sein könnte", sagte er. Anders als private Wettbüros arbeite der Rennverein ja nicht auf eigene Rechnung, sondern gebe die Wetten an die anderen Bahnen weiter. Geöffnet sei das Büro ja auch nur, wenn in Dinslaken oder anderen Orten Rennen stattfänden, die unter der Regie des Dachverbandes der Rennbahnen liefen.

Gänzlich unvorstellbar ist für Lettgen, dass bei einer solchen Steuer auch die Wettannahmen in den Tribünenhäusern einbezogen werden könnten, bei denen auf Dinslakener Rennen gesetzt wird. Nur Rennvereine hätten eine Totalisator-Berechtigung und die Einnahmen daraus flössen in Zwecke der Pferdezucht. Das könne man nicht mit dieser Steuer belegen.

Auch Peter Steinbeißer stellte im Gespräch mit der RP klar, dass die Trabrennbahn keinesfalls unter einer solchen Steuer leiden dürfe. Ihm ginge es nur um die privaten Wettbüros - insbesondere um die in der Innenstadt.

(RP)
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