Dinslaken Edeka am Kreisverkehr schließt 2014

Dinslaken · Dieses Ende drohte bereits seit Jahren, jetzt ist die Entscheidung endgültig gefallen: Wenn der Edeka-Markt Rausch am Dinslakener Kreisverkehr im ersten Quartal 2014 schließt, wird der Nahversorger vor allem älteren Menschen fehlen.

 Christel-Anna Schmidt zog extra in die Stadt, um keine weiten Strecken mehr machen zu müssen.

Christel-Anna Schmidt zog extra in die Stadt, um keine weiten Strecken mehr machen zu müssen.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Bis jetzt hatte sich dieses Ende noch abwenden lassen: Weil die Umsätze nicht reichen, war der der Edeka-Markt Rausch am Dinslakener Kreisverkehr seit geraumer Zeit von der Schließung bedroht. Jetzt ist es zur Gewissheit geworden. Edeka bestätigte auf RP-Anfrage, dass Rausch im ersten Quartal des Jahres 2014 dicht gemacht wird. Die Mitarbeiter seien über die Geschäftsaufgabe bereits informiert worden.

 Gisela Bischoff wohnt in der Stadtmitte und sieht durch die Schließung besonders für Ältere Probleme.

Gisela Bischoff wohnt in der Stadtmitte und sieht durch die Schließung besonders für Ältere Probleme.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Die Gründe für die Schließung sind vielfältig. Das gesamte Gebäude befindet sich in einem renovierungsbedürftigen Zustand, und es besteht ein enormer Investitionsbedarf. Zudem ist die Ladenfläche für einen Nahversorger eigentlich zu groß, und es stehen nur wenige kostenlose Kundenparkplätze zur Verfügung. Das größte Problem war aber vermutlich in der Tat die fehlende Wirtschaftlichkeit, denn Edeka glich schwache Umsatzzahlen von Rausch mit Zuschüssen aus.

 Werner Kirschner wird in Zukunft statt zu Fuß wieder mit seinem Auto zum Einkaufen fahren müssen.

Werner Kirschner wird in Zukunft statt zu Fuß wieder mit seinem Auto zum Einkaufen fahren müssen.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Dass Edeka den Standort am Kreisverkehr aufgibt, weil es nach einem Rückzieher der Stadt nicht zu der geplanten Umsetzung eines neuen Marktes auf dem ehemaligen Thyssengelände an der B 8 kam, glaubt Svenja Krämer, Wirtschaftsförderin im Rathaus, hingegen nicht: "Ich denke, dass es die betriebswirtschaftlichen Gründe waren, die auch für uns nachvollziehbar sind. Wir bedauern es sehr, dass Edeka den Standort aufgibt, befinden uns aber schon parallel mit einem neuen Konzept und anderen Betreibern in Gesprächen und hoffen, mit dem Grundstücksverwalter eine vernünftige Lösung zu finden."

Dinslaken: Edeka am Kreisverkehr schließt 2014
Foto: büttner

Besonders für ältere Menschen wird die Schließung von Rausch nun zu einem Problem, denn neben Netto an der Roonstraße gibt es in der Innenstadt keinen weiteren Lebensmittelversorger, den sie problemlos zu Fuß erreichen können. Gleichzeitig ist das Kundenklientel des Marktes aber auch zu einem Problem für Rausch geworden, weil die Einkäufe von meist nur wenigen Produkten keinen Umsatz bringen. "Trotzdem bin ich geschockt, von der Schließung zu hören. Viele ältere Menschen aus der Stadt können nicht mehr weit laufen, und besonders für sie war die Lage ideal", sagt Gisela Bischoff, die nicht als einzige die Entscheidung bedauert.

"Ich bin extra in die Stadt gezogen, damit alles nah dran ist und ich keine weiten Strecken mehr habe. Aber bald werde ich mich dann nach Alternativen umgucken müssen", meint Christel-Anna Schmidt. Eine Alternative wird Kaisers in der zukünftigen Neutor-Galerie sein, doch bis dort die Pforten öffnen, wird es mindestens bis zum Winter 2014 dauern. "Und ich dachte, man würde sich abstimmen und das eine schließen, wenn das andere öffnet. Wenn das nicht der Fall ist, ist es schlechte Politik", ärgert sich Irmgard Jestrabek. Und auch Werner und Monika Kirschner sind nicht erfreut darüber, dass sie sich nach 20 Jahren einen neuen Nahversorger suchen müssen: "Dann werden wir in Zukunft mit dem Auto zum Einkaufen fahren müssen."

(gaa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort