Dinslaken Eickhoff plant Rheinquerung im Amphicar

Dinslaken · Im nächsten Sommer will der Oldtimerfreund mit seinem alten Schätzchen ins Wasser.

 Ein Paddel hat Andreas Eickhoff immer dabei. Wenn es bald nicht mehr auf die Fähre, sondern ins Wasser geht, braucht er es hoffentlich nicht.

Ein Paddel hat Andreas Eickhoff immer dabei. Wenn es bald nicht mehr auf die Fähre, sondern ins Wasser geht, braucht er es hoffentlich nicht.

Foto: Eickershoff

Nein, Andreas Eickhoff lenkt den Wagen nicht ins Wasser, sondern nur auf die Fähre in Richtung Orsoy. Noch ist sein feuerrotes Amphicar, Baujahr 1964, nämlich nicht ganz dicht. Doch bald will der 50-jährige Vorsitzende des Stadtmarketing Dinslaken seinen großen Traum verwirklichen und mit dem alten Schätzchen den Rhein durchqueren.

Dass das Amphicar noch so seine Fehler hat, passt zu den Autos, die sich Andreas Eickhoff über die Jahre zugelegt hat. Sein allererstes war ein Opel Kadett City. "Wenn man den Blinker setzte, ging das Radio an und beim Hupen bewegte sich kurz der Scheibenwischer. Ich habe diese Macken geliebt", erzählt er. "Meine Autos müssen lustig aussehen, etwas Beklopptes und Besonderes haben."

Kunterbunt ist seine stattliche "Oldies"-Sammlung. Da wäre etwa ein Citroën Mehari auf Entenbasis mit Plastikkarosserie, ein recht verbeulter Porsche-Traktor, der bei Treckertreffen nie aufs Foto darf. Seinen Citroën HY, ein Wellblechkastenwagen mit geteiltem Nummernschild nach französischem Vorbild, nutzt Andreas Eickhoff auch geschäftlich und mit seinem VW-Bus "Samba" verbindet er das bisher schönste Erlebnis. Dabei ist er damals zunächst bestürzt, als eine ältere Frau weinend vor dem Bus steht. Doch es sind Tränen der Rührung, Erinnerungen an die Hochzeit mit ihrem längst verstorbenen Mann. "Sie hat mich gefragt, ob sie mal einsteigen darf und hat sich danach tausend Mal bedankt."

Seine jüngste Anschaffung ist ein Bondbug, ein kleines Fahrzeug aus England, Lenkrad rechts, zwei Sitze und drei Räder. "Als kleiner Junge hatte ich mal genau so ein Matchbox-Auto", sagt er. "Das wollte keiner haben. Ich fand's super..." Genauso wie das Amphicar, das Eickhoff, ebenfalls als Kind, zum ersten Mal auf der Mosel schwimmen sieht. Vor rund 15 Jahren kauft er sich in Bremerhaven selbst eins. In Einzelteilen. "Ich hab' zum Glück einen lieben Bekannten, der mir das Fahrzeug zusammengebaut hat."

Die Cabrio-Variante mit weißem Faltdach und elfenbeinfarbenem Lenkrad samt Holstentor-Emblem, weil diese Amphicars neben Berlin auch in Lübeck gebaut worden sind, ist ein Hingucker. Allein die zwei Schiffsschrauben unter dem Auto, Steuer- und Backboardlampen sowie die Heckflossen, die an US-Straßenkreuzer erinnern, aber vor allem verhindern sollen, dass Wasser in den Motor läuft.

Im nächsten Sommer will es Andreas Eickhoff wagen. Er grinst: "Wenn der Rhein wenig Wasser hat..." Naja, im Notfall hat er immer ein Paddel dabei.

(RP)
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