Dinslaken Ein "Gedankenfluss" an der Emscher

Dinslaken · Der zehn Meter lange Pfad am Emschermündungshof soll durch seine leicht geschwungene Wellenlinie Assoziationen an ein Fließgewässer wecken und nennt sich "Gedankenfluss". Er ist ein Kunstprojekt von Schülern des OHG.

 Rüdiger Brand von der Emschergenossenschaft und Schulsozialarbeiterin Jess Geiger (vordere Reihe von links) schauen zu, wie die OHG-Schüler Yoka Krämer und Anika Schüring (2.v.r.) den Selbstversuch am "Gedankenfluss" wagen.

Rüdiger Brand von der Emschergenossenschaft und Schulsozialarbeiterin Jess Geiger (vordere Reihe von links) schauen zu, wie die OHG-Schüler Yoka Krämer und Anika Schüring (2.v.r.) den Selbstversuch am "Gedankenfluss" wagen.

Foto: martin büttner

Das Anfangsteil des Weges ist mit Strandgut bedeckt, das aus dem Rhein im Bereich der Emschermündung stammt. Die angeschwemmten Objekte — es sind verschmutzte Schuhe, verbeulte Getränkepackungen oder ein altes Seil — zeigen deutliche Spuren einer langen Reise. Im weiteren Verlauf des Weges verbinden sich Bruchstücke aus Kunststoff und Treibholz mit grobem Kies, wodurch der Eindruck einer mechanischen Zerkleinerung entstehen soll. Im Folgenden wird der feine Kies zu Sand, der sich wiederum mit Hölzern vermischt. Am Ende ist der Weg mit Erde bedeckt und mündet in einer Wiese, die mit Gras und Blumen bewachsen ist.

Der rund zehn Meter lange und zwei Meter breite Erlebnispfad am Emschermündungshof ist von den Oberstufenschülern des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) "Gedankenfluss" genannt worden. Unter der Leitung ihrer Kunstlehrerin Marta Dachowski und der Schulsozialarbeiterin Jess Geiger setzten sich die Jugendlichen, damals noch im zehnten Schuljahr, im Unterricht mit dem Thema "Landart" auseinander und ließen die Köpfe qualmen. "Es sind tolle Skizzen und Themen entstanden und schlussendlich haben wir uns für den Gedankenfluss entschieden", erzählt die Kunstlehrerin. "Er hat am ehesten zu dem Thema gepasst", meint Schülerin Jill Stricker und Lynn Stiebert findet es gut, dass der Weg begehbar ist. Denn wenn Besucher dann barfuß und mit verbundenen Augen durch die Installation laufen, können sie die haptische Wahrnehmung steigern: "Es ist kein Werk, das irgendwo nur rumsteht. Den Gedankenfluss kann man auch selbst praktisch ausprobieren."

Der "Gedankenfluss" nimmt thematisch Bezug zur Emschergenossenschaft, ihrem Kerngeschäft Abwasserentsorgung sowie dem Renaturierungsprozess, der sich durch den Emscherumbau vollzieht. Dabei war das Projekt in einem Wettbewerb im Rahmen der Emscherkunst 2013 zunächst abgelehnt worden — genauso wie die Vorschläge der Waldorfschule und der Realschule des Gustav-Heinemann-Schulzentrums. Die Stadt Dinslaken nahm sich der Sache aber nach dem Wettbewerb an und förderte die drei Schulprojekte mit jeweils 500 Euro, so dass die Ideen doch noch umgesetzt werden konnten.

Der Dank der Schüler für die Errichtung "an diesem besonderen Ort" richtete sich an die Emschergenossenschaft. Außerdem dankten sie der Stadt, der Dinamit GmbH und dem Förderverein der Schule für die finanzielle Unterstützung. Und besonders Thomas Pieperhoff von der Stadt, der die Kommunikation zwischen allen Partnern herstellte. Sevensgarden will den Gedankenfluss in Zukunft pflegen.

(gaa)
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