Dinslaken Ein gemeinsames Sprach-Projekt für Flüchtlinge

Dinslaken · "Willkommen zum Lernen" - unter diesem Motto wollen der Förderverein Fliehburg und die Stadtbibliothek Dinslaken Flüchtlinge unterstützen, in der Bibliothek Deutsch zu lernen. Fünf Tablets und zwei Laptops wurden gestern offiziell dafür vom Förderverein an die Bibliothek übergeben. "Angefangen hat alles mit einem Anruf einer Abi-Klasse, die Geld für Lernprojekte spenden wollten", erzählt Lilo Wallerich, Vorsitzende des Fördervereins. Andere Jugendliche hatten den Erlös eines Konzerts gespendet. Die Kooperation mit der Bibliothek war schnell gefunden. Seit April wird dort ein kostenloser Internetzugang geboten. "Zudem wird die Bibliothek immer mehr zu einem Treffpunkt der Menschen in Dinslaken, die hier in aller Ruhe lernen wollen", so Bibliotheksleiterin Edith Mendl.

 Stellten das Programm vor: Edith Mendel (v.l.n.r.), Lilo Wallerich und Ulrike Hanselmann.

Stellten das Programm vor: Edith Mendel (v.l.n.r.), Lilo Wallerich und Ulrike Hanselmann.

Foto: Lars Fröhlich

Mit Ulrike Hanselmann war schnell eine Ehrenamtlerin gefunden, die ein passendes Lehrangebot für die Lernwilligen, die noch nicht an einem Deutschkurs teilnehmen können, umgesetzt hat. "Wir sind keine Konkurrenz zu bestehenden Deutschkursen", stellt Hanselmann gleich klar, "unsere Zielgruppe sind Flüchtlinge, die außerhalb der Sprachkurse schnell weiter kommen wollen, die fähig und gewillt sind, selbstständig zu lernen."

Denn das ist der Kern des Projekts. Ulrike Hanselmann weist die Lernwilligen eigentlich im Einzel- oder Zweiergespräch in die Arbeit mit dem Tablet ein, stellt ihnen die einzelnen Apps vor, zeigt ihnen, wie damit gearbeitet werden kann. Lernen müssen die Flüchtlinge jedoch selber.

Allerdings, so Hanselmann, seien die Apps so zugeschnitten, dass sowohl reine Anfänger als auch Fortgeschrittene damit umgehen können. Grundkenntnisse in Englisch sind für einige Lehreinheiten nötig, es gibt aber auch Apps, die lediglich über Bilder und Aussprache arbeiten. Auch können die Apps auf das eigene Smartphone heruntergeladen werden, um am Abend oder Wochenende daheim zu arbeiten.

Die Tablets und Laptops verbleiben in der Bücherei, sie können dort während der Öffnungszeiten ausgeliehen werden, gegen Hinterlegung des Ausweises. Ein Büchereiausweis ist nicht erforderlich. Angenommen wird das Projekt gut, inzwischen erhöht sich die Zahl derer, die die Bibliothek als ein Ort ihrer eigenen Zukunft angenommen haben.

(big)
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