Analyse Ein halbes Leben in der Gemeinde aktiv

Dinslaken · Gesichter der Gemeinde: Heide Vennemann

 Engagiert in der Gemeinde: Heide Vennemann ist seit 33 Jahren als Presbyterin für die Evangelische Kirchengemeinde Dinslaken im Einsatz.

Engagiert in der Gemeinde: Heide Vennemann ist seit 33 Jahren als Presbyterin für die Evangelische Kirchengemeinde Dinslaken im Einsatz.

Foto: Martin Büttner

Der Weg in die ehrenamtliche Gemeindearbeit begann für Heide Vennemann mit einer scheinbar harmlosen Anfrage. In der Christuskirche sprach sie der Pfarrer an, ob sie sich nicht vorstellen könnte, das Amt der Presbyterin zu übernehmen. "Er sagte damals, ich sei ohnehin jeden Sonntag in der Kirche, da könne ich doch auch mit dem Klingelbeutel die Kollekte einsammeln", erinnert sich die 64-Jährige. "Was sonst noch alles an dem Amt hing, hat er mir verschwiegen."

Diese Szene ist mittlerweile 33 Jahre her. Und seitdem ist Heide Vennemann in der evangelischen Kirchengemeinde Dinslaken aktiv - mit wechselnden Aufgabenbereichen, allerdings immer im Amt der Presbyterin. "Diese Arbeit hat mir immer Spaß gemacht und deswegen habe ich mich immer wieder zur Wahl aufstellen lassen", erzählt die Dinslakenerin. Für sie das Schönste: Der Umgang mit den Menschen. "Man hat mit Jung und Alt zu tun und hin und wieder auch mit Musik und anderen Kulturveranstaltungen", erklärt sie.

Seit in der Gemeinde Seniorenfreizeiten stattfinden, gehört Heide Vennemann zum Team, das diese organisiert. "Wir haben immer um die 30 Senioren mit dabei und suchen eigentlich jedes Jahr ein neues Reiseziel aus", erzählt sie. Jeweils zehn Tage lang geht es dann mit der Seniorengruppe auf Fahrt. Bisher ging es nach Bayern, nach Rügen oder in die Niederlande - in die Berge und ans Meer. Auch im regelmäßig stattfindenden Seniorentreff der Gemeinde ist Heide Vennemann aktiv und geht auch ab und an für den Besuchsdienst zu den Geburtstagen der Gemeindemitglieder, die das 70. Lebensjahr vollendet haben. "Früher habe ich eher mit Jugendlichen gearbeitet, als meine eigenen Kinder auch noch in dem Alter waren. Mittlerweile bin ich eher bei den Senioren aktiv", erklärt die 64-Jährige.

Besondere Freude bereitet der Presbyterin die Organisation von Feiern. Dabei ist es egal, ob es Gemeindefeste sind oder die vierteljährlich stattfindende Feier für die Mitglieder der Gemeinde, die über 70 sind. "Da machen wir dann immer etwas Programm und führen einige Sketche auf", erklärt Heide Vennemann. Und wenn sie darf, gestaltet sie auch gerne Gottesdienste mit. "Viele der Sachen haben sich über die Zeit eingespielt. Je mehr Übung man hat, desto leichter fallen viele Aufgaben", erklärt das engagierte Gemeindemitglied sein breitgefächertes Engagement.

Natürlich gibt es auch mal weniger schöne Tage in der Gemeindearbeit. Als die Christuskirche geschlossen und schließlich abgerissen wurde, war das für viele Gemeindemitglieder eine schwere Zeit - auch für Heide Vennemann. "Es war die Frage, wie alles weitergehen sollte", erinnert sie sich. Es galt, relativ schnell mit Menschen zusammenzuarbeiten, die man eigentlich gar nicht kannte. "Die waren allerdings alle so freundlich, dass es auch weiterhin Spaß machte - und so bin ich dann geblieben."

Das Ehrenamt an den Nagel zu hängen, ist für Heide Vennemann kein Thema. "Über das Aufhören habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht", sagt sie. Allerdings habe ihr Pfarrer Armin von Eynern kürzlich noch im Scherz gesagt, sie könnten ja gemeinsam in den Ruhestand gehen. "Allerdings ist er gut zehn Jahre jünger als ich. Das hat also noch etwas Zeit", sagt sie und lacht. Trotz ihres Engagements für die Kirche kommt bei ihr die Familie immer an erster Stelle. "Die geht immer vor. Wenn ich dann noch Zeit habe, kommen die anderen Sachen", sagt Heide Vennemann.

(RP)
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