Dinslaken Ein Preis für vier helfende Mütter

Dinslaken · Die Privatinitiative "Mütter füreinander" aus Dinslaken gehört zu den Preisträgern der "HelferHerzen". Angelika Dordel, Susanne Fischer, Vera Michels und Susanne Gerstenberg unterstützen Frauen aus Flüchtlingsfamilien.

 Die Preisträgerinnen: (von links) Angelika Dordel, Susanne Fischer, Vera Michels, Susanne Gerstenberg mit Susanne Gies (Mitte), Kinderkrankenschwester und Leiterin der Station.

Die Preisträgerinnen: (von links) Angelika Dordel, Susanne Fischer, Vera Michels, Susanne Gerstenberg mit Susanne Gies (Mitte), Kinderkrankenschwester und Leiterin der Station.

Foto: Martin Büttner

Dass sie zu den Preisträgerinnen des "HelferHerzen"-Preises gehören, kam für die vier Frauen, die hinter der Initiative "Mütter füreinander" stecken ziemlich überraschend. "Wir haben uns einfach mal dafür angemeldet und hatten nicht damit gerechnet, etwas zu gewinnen", berichtet Susanne Gerstenberg. Gemeinsam mit Angelika Dordel, Susanne Fischer und Vera Michels, die stellvertretend für die Initiative den von der Drogeriemarkt-Kette dm ausgeschriebenen Preis erhalten hat, gründete sie vor gut einem Jahr die Privatinitiative.

"Ich war öfter in der Fliehburg und habe gesehen, wie viele Schwangere es dort gibt", erzählt Susanne Gerstenberg. Mit den anderen drei Frauen, die genau wie sie selbst Mütter sind, kam sie dann auf die Idee zu helfen. Und so beschlossen die Frauen, erstmal Spenden einzusammeln. Immer mehr nützliche Dinge kamen zusammen und so beschlossen die Frauen, eigene Hilfspakete für Mütter aus Flüchtlingsfamilien zu packen. "Wir stellen Taschen mit Dingen zusammen, die Mütter von Neugeborenen brauchen und die werden dann hier im Vinzenz-Hospital an die Mütter verteilt", erklärt Vera Michels.

Dabei werden keine Listen abgehakt, sondern die vier Mütter greifen auf ihre eigenen Erfahrungen zurück. So findet sich von Windeln über Feuchttücher bis zur Neugeborenenkleidung viel Hilfreiches in den Taschen - allerdings keine Stillflaschen. "Wir wollen das Stillen der Babys unterstützen", erklärt Susanne Gerstenberg. Mit der Idee knüpften sie Kontakt zu Chefarzt Dr. Bernhard Uhl vom Sankt-Vinzenz-Hospital, der ebenso angetan war wie Krankenhausgeschäftsführer Dr. Christoph Heller. Die vier Frauen können auf die Unterstützung der Klinik bauen. Das Krankenhaus stellte der Privatinitiative einen Raum zur Lagerung der eingesammelten Spenden und Taschen zur Verfügung. Doch auch ansonsten erfuhren die vier Frauen viel Unterstützung aus der Stadt.

"Es gibt viele Unternehmen und Personen, die unser Projekt mit Geld- und Sachspenden unterstützt haben", sagt Angelika Dordel. Bei den Frauen, die eine der Taschen bekommen, herrscht Dankbarkeit vor. "Die sind ganz überrascht und freuen sich sehr", erzählt Kinderkrankenschwester Susanne Gies, die kommisarische Leiterin der Neugeborenenstation des Krankenhauses.

Die 1000 Euro Preisgeld, die es mit dem "HelferHerzen"-Preis gibt, wollen die vier Frauen in ihr Projekt investieren. "Von dem Geld wird Nachschub gekauft, der dringend benötigt wird", sagt Susanne Gerstenberg. Denn das Projekt soll natürlich weiterlaufen. Und die Taschen werden nicht nur an Flüchtlingsmütter ausgegeben, sondern auch an andere Bedürftige.

Wer das Projekt durch Sachspenden unterstützen will, wendet sich per E-Mail muetterfuereinander@gmx.de oder über die Internetseite muetterfuereinander.beepworld.de an die Frauen.

(RP)
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