Voerde Eine Festschrift zum 875. Geburtstag

Voerde · Das Jubiläum des Ortsteils Möllen wird vom 24. Oktober bis zum 2. November gefeiert. Eine Chronik, die in einer Auflage von 500 Exemplaren erscheint und zum Preis von fünf Euro pro Stück verkauft wird, arbeitet die Geschichte auf.

 Das Organisationsteam um Helmut Schneider (rechts vorne) und Wilhelm Josten (2. von links vorne), das sich um die Festlichkeiten zum 875-jährigen Bestehen des Ortsteils Möllen gekümmert hat, mit Schirmherr Bürgermeister Dirk Haarmann (2. rechts vorne).

Das Organisationsteam um Helmut Schneider (rechts vorne) und Wilhelm Josten (2. von links vorne), das sich um die Festlichkeiten zum 875-jährigen Bestehen des Ortsteils Möllen gekümmert hat, mit Schirmherr Bürgermeister Dirk Haarmann (2. rechts vorne).

Foto: Fröhlich

Beinahe zwei Jahre hat das Organisationsteam unter der Federführung von Helmut Schneider und Wilhelm Josten zielstrebig auf das Ereignis hingearbeitet, nun endlich steht es vor der Tür: In zwei Wochen nehmen die Feierlichkeiten zum 875-jährigen Bestehen Möllens mit einem Festakt und tags darauf mit einem Tag der offenen Tür auf Haus Wohnung ihren Anfang. Eine Woche lang - vom 24. Oktober bis 2. November - wird gefeiert und der Ortsteil bei verschiedenen Veranstaltungen auf vielfältige Weise in den Fokus gerückt. "Möllen ist uns eine Herzensangelegenheit", bringt Helmut Schneider die Motivation für die engagierte Hommage an den Heimatort auf den Punkt.

Möllener Geschichte - Schwarz auf Weiß und kompakt zusammengefasst bietet die fast 100 Seiten starke Festschrift, die bei einem solchen Jubiläum natürlich nicht fehlen darf. Darin bereitet Heimatforscher Hermann Klein, selbst geborener Möllener, die Entstehungs- und ältere Geschichte des Ortsteils auf, der etwa 100 Jahre früher als Voerde erstmals urkundlich erwähnt wurde. Mit der jüngeren Historie hat sich Hans-Peter Bergmann, der, wie er sagt, vor allem durch seine Familie sehr früh zu einem "leidenschaftlichen Möllener" wurde, auseinander gesetzt.

Bei der Lektüre der Festschrift, die in einer Auflage von 500 Stück gedruckt wurde, und am Tag der offenen Tür am 25. Oktober zum Preis von fünf Euro verkauft wird, erfährt der Leser vom Wandel, den Möllen in den 875 Jahren seines Bestehens erlebt hat. Das Jubiläum, das bald gefeiert wird, stützt sich auf die erste Erwähnung Möllens im Jahre 1139 in einer Urkunde der Abtei Hamborn. Eine besondere Rolle spielte in der Geschichte des Ortes der Rhein, mit dem die Möllener über viele Jahrhunderte einen "unermüdlichen Kampf" führten, bevor durch Eindeichungen eine gewisse Ruhe eingekehrt sei. Namensgeber Möllens ist eine der Flussmühlen (Mulen), "die mit der Strömung betrieben wurden".

Anfang des 19. Jahrhunderts beginnt die neuere Siedlungsgeschichte Möllens; entlang der neuen Straßen entstehen neue Ansiedlungen, die Zahl der Einwohner steigt. Lag sie 1832 noch bei 299, hatte sie sich 50 Jahre später, 1885, auf 668 erhöht. Der nächste Sprung, so erfährt der Leser der Festschrift, vollzieht sich nach dem Zweiten Weltkrieg. So sei ab 1952 "im rein landwirtschaftlichen Möllen" in Rhein- und Waldnähe innerhalb von nur sechs Jahren "eine neue Siedlung nach modernsten Gesichtspunkten" entstanden.

Es gab Zeiten, da hatte Möllen einmal 7000 Einwohner, das ist allerdings schon etwas her. Heute seien es nur noch knapp 3500, bedauert Helmut Schneider. Walter Neuse (geboren 1881, gestorben 1960), Lehrer und Heimatforscher, hat sich auch mit dem kleinen Ortsteil im Voerder Süden beschäftigt. Seine "Siedlungsgeschichte von Möllen" erschien damals im Jahre 1964. Neuses Konterfei ziert eine Gedenkmünze, die extra zum Jubiläum aufgelegt wurde. Sie soll künftig an verdiente Möllener Bürger verliehen werden.

(RP)
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