Dinslaken Eine Rabenkrähe namens Alf

Dinslaken · Vogelnarr Christian Falk hat einen ganz speziellen gefiederten Freund: An der Anlegestelle der Fähre in Walsum beobachtet der 48-jährige Naturfotograf seit etwa zwei Jahren eine Rabenkrähe, die mittlerweile seine Nähe sucht.

Walsum Das Interesse für die Natur bekam Christian Falk praktisch in die Wiege gelegt. Gemeinsam mit seinem Vater Gerhard Falk unternahm der heute 48-jährige gebürtige Walsumer bereits in früher Kindheit viele Ausflüge in die freie Natur. So kam es zur näheren Kontaktaufnahme mit der heimischen Flora und Fauna, außerdem weckten die Erkundungen seinen heute stark ausgeprägten Sinn für Naturschutz.

Mit jedem Ausflug ins Freie stieg Christian Falks Interesse an der heimischen Tier- und Planzenwelt. Zudem begann er, das Gesehene zu fotografieren. Auch hier erhielt er viel Motivation durch seinen Vater. "Er fand meine Aufnahmen richtig gut. Das hat mich angespornt. Im Internet habe ich mich in der Foto-Community ausgetauscht, meine Technik so verbessert und Aufnahmen ausgestellt", erinnert sich der Walsumer, der "ursprünglich von der Portraitfotografie" kam und sogar ein kleines Studio betrieb. "Aber nur hobbymäßig", wie er ergänzt.

Die Geometrie der Pflanzen

Zu Beginn der 90er Jahre intensivierte der 48-Jährige sein Hobby, die Naturfotografie, spezialisierte sich auf Vogel- und Pflanzenfotografie. "Bei Pflanzen versuche ich die Geometrie künstlerisch hervorzuheben, fotografiere eher im Detail als die Pflanze an sich", erläutert Christian Falk. Richtig angetan haben es ihm aber die Vögel. Zu Beginn waren Greifvögel, speziell der Rot- und Schwarzmilan, in seinem Fokus. Anfang 2008 schwenkte er dann um, seitdem beschäftigt er sich vor allem mit Rabenvögeln.

Eine ganz besondere Begegnung trug zum gesteigerten Interesse bei: Häufig fotografiert Christian Falk an der Anlegestelle der Fähre in Walsum. Dort viel ihm eine Rabenkrähe auf, der die Nähe zum Menschen weniger auszumachen schien als den anderen. "Normalerweise halten Rabenvögel eine hohe Fluchtdistanz zum Menschen. An der Anlegestelle geben sie diese allerdings etwas auf, weil sie schlaue Vögel sind, die wissen, dass sie vom Menschen Futter ohne großen Aufwand bekommen können", erklärt Christian Falk.

Sein spezieller Freund, den er auf den Namen Alf taufte, zeigte sich von Beginn an zutraulicher als seine Artgenossen. Nach vielen unterschiedlichen Tests mit Futter, die Christian Falk mit der Rabenkrähe durchführte, traut sie sich mittlerweile bis auf 20 Zentimeter an ihn heran. Der schlaue Vogel nutzt seinen menschlichen Freund sogar als Schutz. "Wenn er sich einen größeren Brocken ,geangelt' hat, den er nicht sofort fressen kann, dann sucht er meine Nähe, da sich die anderen Vögel nicht an mich herantrauen", erklärt Christian Falk.

Jeden ersten Donnerstag im Monat findet im Walsumer Brauhaus, Römerstraße 109, ab 18 Uhr ein Treffen von Naturfotografen statt. Auch Neueinsteiger und Anfänger sind willkommen. Neben dem Austausch von Bildern und Tipps stehen in unregelmäßigen Abständen auch Vorträge von Experten auf dem Programm.

(RP)
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