Dr. Gisela Burckhardt von der "Kampagne für saubere Kleidung" wird in ihrem Vortrag über "Mode und Moral - warum teuer nicht gleich fair bedeutet" auf die Entwicklungen nach dem großen Fabrikeinsturz in Bangladesch vor zwei Jahren eingehen. Seit diese Bilder um die Welt gingen, rückt die Idee vom fairen Handel und einer Verbesserungen von Arbeitsbedingungen in den Herstellungsländern immer mehr in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung. Dr. Gisela Burckhardt hat zu diesem Thema 2014 ein Buch geschrieben mit dem Titel "Todschick - edle Labels, billige Mode - unmenschlich produziert". Sie gilt als eine der Topexperten in ganz Deutschland in Fragen des fairen Handels mit Kleidung und ist manchen sicherlich auch aus Talksendungen im Fernsehen bekannt.

Im April dieses Jahres jährte sich zum zweiten Mal der Einsturz des Hochhauses Rana Plaza in Bangladesch mit 1134 Toten und über 1500 Verletzten. Erst nach diesem Ereignis waren die großen Bekleidungsunternehmen bereit, einem Gebäude- und Brandschutzabkommen beizutreten. Was bewirkte das Abkommen und wo sind seine Grenzen? Welche Fortschritte gibt es und welche Probleme gibt es weiterhin? Und was hat sich in Deutschland getan? In ihrem Vortrag geht Gisela Burckhardt sowohl um die Produktion und die Produktionsbedingungen von Kleidung, als auch um den Verbraucher und sein Kaufverhalten.

In Dinslaken entscheiden sich seit dreieinhalb Jahrzehnten Verbraucher vor allem für fair gehandelte Lebensmittel, die es im ehrenamtlich geführten Laden an der Duisburger Straße zu kaufen gibt. Aber auch Klangschalen, Körbe, Lederwaren und textile Accesoires sind im Sortiment zu finden. Rund 20 Menschen engagieren sich derzeit im Geschäft, im so genanntem "Ladendienst", ehrenamtlich. Gemeinsam mit ihnen und weiteren Gästen soll dieses Engagement am 25. Juni im Rathaus mit einem gemütlichen Zusammensein gefeiert werden. Alle Interessierten sind zu diesem Jubiläum eingeladen.