Dinslaken Eltern wollen Caritas für Kindergarten

Dinslaken · Die katholische Gemeinde Sankt Vincentius zieht sich aus Kostengründen aus dem katholischen Kindergarten im Karl-Leisner-Haus im Averbruch komplett zurück. Das hat der Kirchenvorstand den Kita-Eltern jetzt schriftlich mitgeteilt. Die Einrichtung wird aber erhalten bleiben.

Die Nachfolgelösung wird am 18. Februar voraussichtlich die erste Hürde nehmen: Dann werden sich die Politiker im Liegenschaftsausschuss in nicht-öffentlicher Sitzung mit der Übernahme des Kita-Kirchengrundstücks durch die Stadt befassen. Vorgesehen ist ein Erbpachtvertrag. Wer statt der Kirche künftig Träger des Kindergartens sein wird, ist am 10. Juni im Jugendhilfeausschuss Thema.

Frust und Enttäuschung

Die Eltern wünschen sich die Caritas, die bekanntlich seit längerem am Betrieb der Kita interessiert ist. Das geht aus einem Brief des Elternbeirates an die RP hervor. Darin beklagen sich die Eltern bitterlich über die Kirchengemeinde: "Nicht nur, dass Informationen schwer zu bekommen waren, insbesondere auch die Art und Weise, wie miteinander innerhalb einer christlichen Gemeinschaft kommuniziert wurde, hat zu Frust und Enttäuschung geführt." Die Eltern werfen der Pfarre vor, "bewusst Angst geschürt" zu haben, denn das Schreiben zum Rückzug aus dem Kindergarten sei versandt worden, "obwohl es nur wahrscheinlich war, dass eine positive Entscheidung der Stadt in nur wenigen Tagen bevorstand." Pastor Theo van Doornick war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Aus der Mitteilung des Kirchenvorstands haben die Eltern entnommen, dass die Übergabe der Kita womöglich bereits im Sommer vonstatten gehen wird. Die Stadt, die Grundstück und Karl-Leisner-Haus übernehmen will, hat bereits mehrere mögliche neue Träger angeschrieben. Wie aus dem Rathaus zu hören ist, haben noch nicht alle geantwortet. Die Stadt wird am Ende mit einem Träger einen Vertrag schließen.

Weiterhin christliche Erziehung

Der Elternbeirat ist überzeugt, dass sein Wunsch berücksichtigt wird: "Die Familien freuen sich sehr, dass eine weiterhin christliche Erziehung durch die Caritas in Aussicht gestellt wurde. Dass somit christliche Werte an unsere Kinder auch in Zukunft weitergegeben werden können, lässt alle erstmalig seit nun gut einem Jahr freudig gespannt auf die Dinge hoffen, die da kommen werden!"

Die Caritas hat bereits im vergangenen Frühjahr ein Konzept für den Betrieb der Kita im Karl-Leisner-Haus vorgestellt. Demnach sollten die Öffnungszeiten in Absprache mit den Eltern verlängert und flexibler gestaltet werden; außerdem sollte eine integrative Gruppe eingerichtet werden. Die Kirchengemeinde lehnte eine Übernahme der Einrichtung durch den katholischen Wohlfahrtsverband aber ab.

(RP)
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