Dinslaken Emscher: Abwasserkanal geht in die letzte Bauphase

Dinslaken · Der Bau des großen Abwasserkanals Emscher (AKE) hat nun auch das Stadtgebiet von Dinslaken erreicht. Allerdings sind hier drei Dinge völlig anders als beim bisherigen Bau der auch "Emscherschnellweg unter Tage" genannten Wasserstraße.

 Rechteckige Kastenrohre nehmen weniger Platz ein.

Rechteckige Kastenrohre nehmen weniger Platz ein.

Foto: Rupert Oberhäuser

Erstens: Der Abwasserkanal hat Dinslaken nicht wirklich erreicht, vielmehr startet hier der Bau der letzten, etwas mehr als drei Kilometer langen Etappe: Beginn ist unmittelbar an den drei Faulbehältern des Klärwerks Emschermündung an der Turmstraße. Die Emschergenossenschaft verlegt den Kanal entgegen der späteren Fließrichtung von Dinslaken nach Oberhausen-Biefang. Bis dorthin wurde zwischen 2011 und Sommer 2017 bereits der AKE von Dortmund aus kommend auf einer Länge von knapp 48 Kilometern gebaut. Der aktuelle Bauabschnitt ist der letzte beim AKE.

Zweitens: Anders als zwischen Dortmund und Oberhausen-Biefang, wo der Kanal im unterirdischen Vortrieb und teilweise in Tiefenlagen von knapp 40 Metern erstellt wurde, verlegt die Emschergenossenschaft den aktuellen Kanalabschnitt relativ oberflächennah und in offener Bauweise. Dafür musste die Emschergenossenschaft vorab rund 190.000 Tonnen Boden für die Trasse ausheben. Bei dieser Maßnahme ist oft auch vom sogenannten "hochliegenden Kanal" die Rede - er liegt unmittelbar unter der Erde und bildet das letzte Bindeglied zwischen Pumpwerk Oberhausen (im Bau) und Kläranlage. Sowohl das Pumpwerk als auch der Kanal werden 2020 fertig gestellt.

Drittens: Die Optik. Während es sich bislang beim Abwasserkanal Emscher immer um runde Kanalrohre handelte, verlegt die Emschergenossenschaft beim hochliegenden Kanal sogenannte Kastenprofile - das heißt, die Kanalrohre sind rechteckig (Innenmaße: 2,45 Meter Höhe, 2,25 Meter Breite).

Wieso rechteckig? Ganz einfach: aus Platzgründen. Ein Kastenprofil nimmt weniger Platz ein als zwei runde Kanalrohre, die zudem einen Mindestabstand zueinander einhalten müssen.Die Emschergenossenschaft investiert rund 36 Millionen Euro in den Bau dieses letzten AKE-Abschnitts.

Der AKE ist die künftige abwassertechnische Hauptschlagader des Reviers. Wenn er 2020/2021 in Betrieb genommen wird, nimmt er das Schmutzwasser aus der Emscher auf. Das Gewässer wäre dann vom Abwasser befreit.

(RP)
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