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Unsere Woche Es gibt jede Menge guter Gründe, auch mal zu feiern

Dinslaken · Warum Optimismus ein wunderbares und notwendiges Gegengift ist zu der Verzagtheit, die immer weiter um sich greift.

Ist es nicht schön. Sicher, für Sonnenentwöhnte wie uns ist es schon fast lähmend heiß, aber es ist Wochenende, und es gibt gute Gründe zu feiern. Unser Bindestrich-Bundesland wird 70 und feiert das in der Landeshauptstadt. Dinslaken hat zwar keinen runden Geburtstag, aber gefeiert wird auch. Stadtfest. DIN-Tage. Und wie's aussieht, wird's ein schönes Fest. Das Wetter ist bestens und soll's mit Ausnahme von ein paar Gewittern an diesem Wochenende auch bleiben. Das Programm klingt recht vielversprechend und bietet für jeden Geschmack etwas. Und, wenn wir mal ehrlich sind, gibt's nicht viel, was die Feierlaune trüben sollte. Klar, diese Stadt hat Probleme - und keine kleinen. Aber diese Stadt ist auch lebens- und liebenswert und hat sich in den vergangenen Jahren unübersehbar positiv entwickelt. Sich das von Zeit zu Zeit einmal klar zu machen, ist wichtig. Es macht nämlich einen großen Unterschied, in welcher Stimmung man Probleme angeht. Tut man's griesgrämig und verzagt, lassen sich kaum gute Lösungen finden. Tut man's hoffnungsfroh und optimistisch, wird das eher gelingen. Mehr noch: In diesen ja in der Tat bedrohlich erscheinenden Zeiten, in denen die Ängste gedeihen und die politischen Rattenfänger daraus ihr ungenießbares Süppchen zusammenrühren, ist Optimismus ein wunderbares und notwendiges Gegengift.

Ja, es gibt Probleme. Ein Blick auf die politische Agenda der nächsten Wochen und Monate macht das deutlich. Am 8. September zum Beispiel kommt der Sozialausschuss zusammen, um über ein Flüchtlingskonzept zu debattieren. Nachdem es bislang im Wesentlichen darum gegangen ist, den Zustrom der Menschen, die zu uns gekommen sind, organisatorisch zu bewältigen, geht es nun darum, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sie - sei es nur vorübergehend oder auf Dauer - am Leben in unserer Gesellschaft teilhaben können. Diese Aufgabe ist gewaltig, und wird allen eine Menge abverlangen - uns, aber auch den Geflüchteten, von denen wir mit Recht erwarten, dass sie das Ihre dazu beitragen, in dieser Gesellschaft anzukommen. Und natürlich wird es nicht ohne Verwerfungen abgehen. Entscheidend wird sein, dass die Probleme offen angesprochen und offen diskutiert werden. Genauso entscheidend aber wird sein, in welcher Grundstimmung dies geschieht. Es gibt aber keinen Grund, die Probleme für unlösbar zu erklären. Dies gilt genauso für andere schwierige Fragen, denen diese Stadt sich zu stellen hat - auch wenn sie im Vergleich zur Flüchtlingsthematik deutlich unproblematischer erscheinen mögen. Wie entwickelt sich die Schullandschaft, wie lässt sich die Stadtentwicklung ganz allgemein vorantreiben, ohne die Finanzkraft der Stadt in unverantwortlicher Weise zu strapazieren. Wie steht es - unabhängig vom Flüchtlingsthema - mit der Integration. Das alles sind Fragen, die beantwortet werden wollen. Es sind Fragen, auf die sich Antworten finden lassen - mit einem realistischen Blick auf die Dinge und der notwendigen Portion Optimismus.

Also, freuen wir uns jetzt auf die DIN-Tage, feiern miteinander und widmen uns dann gemeinsam den Problemlösungen.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: joerg.werner@rheinische-post.de

(RP)
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