Dinslaken Extraschicht bot faszinierende Artistik

Dinslaken · Der Chinesische Nationalcircus war das Highlight der Nacht der Industriekultur in Lohberg.

 Die Schau der Artisten des des Chinesischen Nationalzirkus ließen das Publikum staunen.

Die Schau der Artisten des des Chinesischen Nationalzirkus ließen das Publikum staunen.

Foto: Emde

Die Zuschauer halten den Atem an, dann entlädt sich die Spannung in vielstimmigen "Oohs" und "Aaahs". Wenn Artisten des Chinesischen Nationalcircus ihre Geschicklichkeit und körperliche Biegsamkeit demonstrieren, ist die fassungslose Faszination des westlichen Publikums garantiert. So war es auch am Samstag bei der Extraschicht in Lohberg.

Die Din-Event, die die Dinslakener Station der ruhrgebietsweiten Nacht der Industriekultur organisiert hat, ließ ihre engen Kontakte zu Raoul Schoregge spielen und holte acht Artisten für zwei Showblöcke auf die Bühne im Bergpark. Und weil er erstens für eine Produktion des Nationalcircus den Soundtrack geliefert hat und zweitens - und das zählt noch mehr - immer ein Garant für hervorragende Livemusik ist, spielte jeweils vorab Teufelsgeiger Manni Neumann mit Farfarello. Folk, Worldmusik, Virtuosität auf der Violine. Eine Mischung, die auch im Bergpark zündete.

Samirah Al-Amrie ist ein Stammgast bei der Lohberger Extraschicht. Im vergangenen Jahr überraschte sie das Publikum im Ledigenheim mit neuen Liedern und einem Instrument, das sie erst zwei Wochen zu vor erworben hat: eine Handpan. Nun, ein Jahr später, sang sie die Stücke, die sie auf dem perkussiven Blechklanginstrument mit gerade ätherisch anmutenden Nachhall, auf der kleineren Bühne vor dem Wasserturm erneut. Und wies darauf hin, dass es das faszinierende Klangerlebnis auf vielfachen Wunsch inzwischen auch auf CD gibt.

Worldmusik von Farfarello und Samirah Al-Amrie, chinesische Akrobatik und lokale Kleinkunst des Theaters Kleine Treppe. Dazu konnte man im Kraftwerk am Bergweiher Pini Libra Lieder zur Gitarre singen hören und in die Pedale treten, während auf einer Leinwand Kurzfilme liefen. Ein offenes Singen mit Birgit Uhlig stand ebenso auf dem Programm wie die Traditionsveranstaltungspunkte einer jeden Lohberger Extraschicht. Um 18 Uhr singt nach der Eröffnung durch Bürgermeister Dr. Michael Heidinger der MGV Concordia bergmännisches Liedgut, um Mitternacht endet die Nacht der Industriekultur mit einer Feuershow.

Das Angebot an Führungen war durch die Aktiven des Parkwerks besonders umfangreich. Wer die Geschichte und die Architektur der Gartenstadt Lohberg kennenlernen wollte, fuhr mit den von Heinrich Hülsermann mit dem Traktor gezogenen Planwagen durch den Stadtteil und lauschte den Erklärungen von Gästeführerin und Stadtplanerin Anja Sommer. Die Parkwerk-Stadtteilführer Ömür Hafizuglu und Manuela Held erzählten als waschechte Lohberger Geschichte und Geschichten aus ihrem ganz persönlichen Blickwinkel. Mit ihnen ging es in der Bimmelbahn durch den Park und zur Moscheebesichtigung mit Gökan Topcu. Norbert Bruckermann arbeitete auf der Zeche Lohberg als Elektriker. Er stellte die Gebäude des Bergwerks vor.

(RP)
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