Dinslaken Eyüp Yildiz ist neuer Caritas-Mitarbeiter

Dinslaken · Das Team der beiden Einrichtungen der offenen Tür, die der Wohlfahrtsverband in Lohberg führt, hat Verstärkung bekommen. Dinslakens stellvertretender Bürgermeister wird sich schwerpunktmäßig um die Jugendlichen kümmern.

 Caritasdirektor Michael van Meerbeck begrüßte gestern Eyüp Yildiz als neuen Mitarbeiter. Mit Dörte Dwenger-Ilgenstein (l.) und Katharina Baßfeld bildet er das Team der offenen Jugendarbeit in Lohberg.

Caritasdirektor Michael van Meerbeck begrüßte gestern Eyüp Yildiz als neuen Mitarbeiter. Mit Dörte Dwenger-Ilgenstein (l.) und Katharina Baßfeld bildet er das Team der offenen Jugendarbeit in Lohberg.

Foto: GB

Caritasdirektor Michael van Meerbeck präsentierte seinen neuen Mitarbeiter gestern als "unseren Wunschkandidaten, der unser Anforderungsprofil völlig erfüllt". Eyüp Yildiz ist in Lohberg geboren, aufgewachsen, wohnt immer noch dort und spricht türkisch. "Er ist im Stadtteil tief verwurzelt und damit der ideale Ansprechpartner für die Jugendlichen, die zu uns kommen", sagte van Meerbeck. Und als Mann sei er mit Blick auf die Klientel der männlichen Jugendlichen auch noch die passende Ergänzung zu Dörte Dwenger-Ilgenberg und Katharina Baßfeld, die zurzeit die offene Jugendarbeit in Lohberg für die Caritas verantworten.

Einsatzort von Yildiz ist das frühere evangelische Jugendheim. Das hat der Caritasverband übernommen, als die evangelische Kirchengemeinde sich aus finanziellen Gründen gezwungen sah, es aufzugeben. Seitdem fährt der Caritasverband bei seiner offenen Jugendarbeit zweigleisig. Sein ursprüngliches Jugendhaus am Marienplatz ist Schwerpunkt der Kinder- und Mädchenarbeit, das frühere evangelische Heim an der Ecke von Lohberg- und Knappenstraße Anlaufstelle für Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren. "So vermeiden wir Verdrängungskonflikte", erklärt van Meerbeck. Die Kinder können ihre Freizeit in einem geschützten Raum erleben, und die größeren Jugendlichen haben die Möglichkeit, ihre Ansprüche an Freizeitgestaltung auszuleben, ohne den jüngeren in die Quere zu kommen."

Für Yildiz jedenfalls bietet die Einrichtung an der Lohbergstraße 69 ideale Voraussetzungen, "um für und mit den Lohberger Jugendlichen etwas zu erreichen". Als eine seiner wichtigsten Aufgaben sieht es Yildiz an, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, Ausbildung und Arbei zu finden. Hier hat der studierte Sozialwissenschaftler aus den Projekten, die er bislang bei seinem bisherigen Arbeitgeber, dem Internationalen Bund, betreute, reichlich Erfahrung und viele Kontakte - etwa zur Arbeitsagentur. Wichtig sind ihm aber auch die Angebote zur Freizeitgestaltung und dass das Haus ein Ort der Gespräche und Diskussionen ist.

Yildiz hat aus seiner Kenntnis des Stadtteils als Politiker oft genug Integrationsprobleme angesprochen und sich dabei - etwa bei Erdogan-Anhängern - nicht nur Freunde gemacht. Als Hindernis für seine künftige Arbeit im Stadtteil sieht er das aber nicht. Im Gegenteil: "Dieser Ort", sagt er, "soll ein Hort der offenen Gesellschaft sein. Hierhin kann und soll jeder kommen und seine Meinung sagen." Er müsse dann allerdings tolerieren, dass auch andere Meinungen geachtet würden. Und so möchte der neue Mann im Caritas-Team, dass im Jugendhaus viele offene Diskussionen geführt werden. Dafür stehe er. Nicht garantieren könne er allerdings, dass diejenigen, die in das Haus kommen und solche Diskussionen erlebten, mit der gleichen Meinung wieder herauskämen, mit der sie hineingegangen seien.

Das Team der offenen Jugendarbeit ist also komplett. Etwas allerdings fehlt, und das war bei der Vorstellung des neuen Mitarbeiters gestern sofort augenfällig. Das Haus, in dem er arbeiten wird, ist mit den Jahren ziemlich heruntergekommen. Und eigentlich wollte die Caritas, die das Haus 2016 von der evangelischen Kirchengemeinde gekauft hat, auch schon mit der Sanierung begonnen haben. Im Landtagswahlkampf hatte der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit im April auch einen Förderbescheid in Höhe von 270.000 Euro für das Vorhaben an Bürgermeister Dr. Michael Heidinger überreicht. "Wir haben zugesichert, einen Eigenanteil von 20 Prozent zu übernehmen, jetzt warten wir darauf, dass die Stadt uns die restlichen Mittel überweist. Geschehen ist das noch nicht." Zur Beantwortung der Frage, warum das noch nicht geschehen ist, war gestern Nachmittag im Rathaus niemand mehr zu erreichen.

(RP)
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