Dinslaken Fast 150 Millionen Euro für die Innenstadt

Dinslaken · Die Zahl ist beachtlich. Von 2009 bis heute sind 149,1 Millionen Euro in die Dinslakener Innenstadt investiert worden. Der Löwenanteil davon kam aus der Privatwirtschaft. Aber auch die Stadt hat ihren Beitrag geleistet.

 Der Neutorplatz mit Blick auf das neue Einkaufszentrum. Hier wird am augenfälligsten, was sich in der Dinslakener Innenstadt alles verändert hat.

Der Neutorplatz mit Blick auf das neue Einkaufszentrum. Hier wird am augenfälligsten, was sich in der Dinslakener Innenstadt alles verändert hat.

Foto: Martin Büttner

Sicher, wenn man die 100 Millionen Euro, mit denen der Bau der Neutor-Galerie - den Innenausbau der einzelnen Läden nicht mitgerechnet - abzieht, klingt die Summe nicht mehr ganz so gewaltig. Schließlich handelt es sich beim Bau des neuen Dinslakener Einkaufszentrums immerhin um die größte Einzelinvestition in der Stadtgeschichte.

 Die Grafik aus der Bauverwaltung zeigt die Verteilung der Investitionen in der Dinslakener Innenstadt.

Die Grafik aus der Bauverwaltung zeigt die Verteilung der Investitionen in der Dinslakener Innenstadt.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Dennoch sprechen die Zahlen, die die Dinslakener Bauverwaltung zusammengestellt hat, eine beredte Sprache. In der Stadt ist in den vergangenen Jahren so richtig was passiert. Und das, geht es nach Bau- und Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz, soll auch weiter so bleiben - wenn auch angesichts der finanziellen Lage, die Palotz in seiner Doppelfunktion als Kämmerer natürlich bestens kennt, wohl etwas gebremst.

Mit Blick auf den immer stärker werdenden Wettbewerb der Städte untereinander hielte es Palotz allerdings für fahrlässig die Stadtentwicklung nicht weiter energisch voranzutreiben. "Wir wollen Menschen anlocken, die in Dinslaken wohnen wollen, und wir wollen auch für Investoren ein interessanter Standort sein", sagt er. Um dieses Ziel zu erreichen muss die Stadt nach Auffassung des Planungsdezernenten auch weiter Geld in die Hand nehmen.

Denn auch das belegen die Zahlen. Mit öffentlichen Investitionen lassen sich auch private Investitionen auslösen. Ein Beispiel dafür sind die Fördergelder aus dem Hof- und Fassadenprogramm. Und mit öffentlichen Gelder finanzierte Projekte, die die Stadt nach vorn bringen sorgen für ein günstiges Investitionsklima. Im Rahmen des Förderprogramms aktive Stadt- und Ortsteilzentren hat Dinslaken seit 2009 Vorhaben mit einem Volumen von 7,9 Millionen in Angriff genommen und zum großen Teil auch schon umgesetzt. Beispiele dafür sind die Entwicklung eines Image- und Marketingkonzeptes, das Citymanagement, die Neugestaltung der Spielplätze an der Voerder und der Roonstraße und natürlich die Umgestaltung des Neutorplatzes, der Saarstraße und des Platzes Am Neutor. Auch die gerade begonnene Umgestaltung des Stadtparks gehört dazu. 5,5 von diesen 7,9 Millionen hat die Stadt aus Fördertöpfen bekommen. Den Rest hat sie selbst dazu getan. Weitere Projekte mit einer Investitionssumme von 8,2 Millionen Euro hat die Stadt - zum Teil unterstützt durch andere Förderprogramme - selbst finanziert. Dazu zählen der Umbau der alten Feuerwache, das im Entstehen begriffene neue Stadtarchiv, die Sanierung der Bibliothek, der Erwerb und Abriss der hässlichen Garagenhöfe am Rutenwallweg, die Sanierung der Tiefgarage und etliches mehr.

Die so in Gang gesetzte Entwicklung Dinslakens zeigt Wirkung. Das, so Palotz, beweise beispielsweise das Engagement des Investors der Altstadtbebauung und dessen Interesse, auch den Edeka-Komplex am Kreisverkehr neu zu entwickeln. Auch sonst verzeichnet Palotz eine verstärkte Nachfrage von Investoren, die in Dinslaken tätig werden wollen. "Wir haben da noch ein großes Entwicklungspotenzial, weil wir Flächen zu bieten haben, die auch die notwendige Qualität haben", sagt der Planungsdezernent.

Angesichts dieser Entwicklung kann Palotz auch dem Argument nichts abgewinnen, dass sich die Stadt selbst wenn Fördergelder großzügig fließen, auch immer finanziell selbst beteiligen muss und deswegen angesichts der schlechten Finanzlage lieber auf solche Projekte verzichten sollte.

Natürlich müsse man immer auch die Folgekosten etwa für Finanzierung und Unterhalt von Vorhaben im Auge haben. Aber was, so fragt er, wäre die Alternative. Die Antwort auf diese Frage lässt er dann sofort folgen: "Stillstand." Und der käme die Stadt auf Sicht teuer zu stehen.

(RP)
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