Reportage Am Montag Feiern mit Legenden der Rap-Szene

Dinslaken · Das "Out4Fame"-Festival lockte am Wochenende Tausende Besucher auf das Gelände am Flughafen Schwarze Heide. Doch wer kommt eigentlich nach Hünxe, was ist die Motivation für zwei Tage Camping auf der grünen Wiese?

 Die Festival Oliver Eckert und Michael Krajczyk wanderten auf dem Out4Fame-Festival auf den Spuren ihrer Jugendzeit.

Die Festival Oliver Eckert und Michael Krajczyk wanderten auf dem Out4Fame-Festival auf den Spuren ihrer Jugendzeit.

Foto: Martin Büttner

Hünxe Nur einige wenige Wolken finden sich am Himmel über dem Festivalgelände. Die Sonne scheint, aus den riesigen Boxentürmen neben der Bühne des "Out4Fame"-Festivals tönen Sprechgesang und dazu passende Musik. Die Gäste auf dem Festgelände sind begeistert von der Atmosphäre. Die genießen auch Oliver Eckert und sein Kumpel Michael Krajczyk. Aus Dinslaken und Duisburg sind die beiden 34-Jährigen angereist. "Für uns ist das ein Ausflug in unsere Jugendzeit", sagt Oliver Eckert. "Wir haben früher viel Hip Hop gehört, sind mit der Musik aufgewachsen", stimmt Michael Krajczyk zu. Der Höhepunkt für die beiden: der bevorstehende Auftritt der Hip-Hop-Gruppe Wu-Tang Clan aus New York. "Es ist wirklich ein einmaliges Ereignis, die noch mal live auf der Bühne sehen zu können. Das es so etwas hier in der Region gibt, finde ich einfach llasse", erklärt Michael Krajczyk.

 Die 22-jährige Melis aus Mönchengladbach wollte vor allem die Atmosphäre und die Auftritte der Szenegrößen miterleben.

Die 22-jährige Melis aus Mönchengladbach wollte vor allem die Atmosphäre und die Auftritte der Szenegrößen miterleben.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Mit Ilhami Ilhan (23) aus Herne und Benjamin Oberbörsch (27) aus Leverkusen ist ein weiteres feierndes Männerduo auf dem Campingplatz des Geländes unterwegs. Die beiden haben sich erst auf dem Festivalgelände kennengelernt. "Für uns ist Hip-Hop quasi ein Hobby. Wir lesen die entsprechenden Magazine. Das ist nicht nur Musik, sondern ein Lebensstil", erklärt Benjamin Oberbörsch. "Man trifft auf solchen Festivals immer Menschen, mit denen man sich auf Anhieb versteht. Genau deshalb komme ich her", ergänzt Ilhami Ilhan. Auch für die beiden war der Auftritt des Wu-Tang Clans ganz klar der Hauptgrund, das Festival zu besuchen. "Das sind einfach Legenden der Szene, die schon seit mehr als 20 Jahren erfolgreich Musik machen", berichtet Ilhami Ilhan. "Die live in Deutschland zu sehen, ist eine Gelegenheit, die man nur einmal im Leben bekommt", ergänzt Benjamin Oberbörsch.

Auch David Mühle gehört ganz klar zu den Anhängern der Musikergruppe aus New York. "Es gibt viele geniale Auftritte auf der Bühne hier, aber der Wu-Tang Clan ist für mich der Höhepunkt", sagt der 27-Jährige. Aus Osnabrück ist eher schon am Donnerstag mit Freunden angereist, um auf dem Gelände zu feiern. "Seitdem gibt es für mich wenig Schlaf und viel Bier", kommentiert er mit einem Lächeln im Gesicht die Lage. Für ihn ist es aber generell ein besonderes Erlebnis, sich auf einem Festival Livemusik anzuhören. "Wenn die Musik live gespielt wird, ist es etwas ganz anderes, als sich eine CD anzuhören. Das muss man einfach mal machen und es genießen", sagt der 27-Jährige.

Die 22-jährige Melis aus Mönchengladbach gehört zu den weiblichen Besuchern des Festivals, die im Vergleich mit dem Männern aber relativ klar in der Unterzahl sind. "Ich bin vor allem wegen den Hip-Hoppern der alten Schule hier, wie dem Wu-Tang Clan und Busta Rhymes", erklärt sie. Etwas allein unter Männern fühlt sich die junge Frau dabei nicht. "Es gefällt mir hier sehr gut. Die Atmosphäre ist wirklich toll", sagt sie. Dann geht es für sie zurück in Richtung Campingplatz. Noch einmal Energie tanken vor den Auftritten den Szenegrößen am Abend des Festivals. Um diese zu feiern, sind die meisten Besucher schließlich hier.

(RP)
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