Dinslaken Flüchtlinge werden im Altbau der Fröbelschule untergebracht

Dinslaken · Die Stadt bekommt, wie berichtet, weitere Flüchtlinge zugewiesen. Offenbar sollen alle Aufnahmeeinrichtungen des Landes bis Weihnachten freigezogen und die Geflohenen auf die Kommunen verteilt werden. Für Montag und Dienstag kommender Woche werden bis jetzt insgesamt 44 Flüchtlinge erwartet. Diese, wie auch weitere, werden vorübergehend im Altbau der Fröbelschule untergebracht.

Das haben die Verantwortlichen im Rathaus in Absprache mit dem Caritasverband kurzfristig am Donnerstag entschieden. Die Stadtverordneten wurden in einem Schreiben am Donnerstag darüber informiert, die Erziehungsberechtigten der Schülerinnen und Schüler in einem Elternbrief.

Für Mittwoch, 23. Dezember, 18 Uhr, ist eine Bürgerversammlung im Pfarrheim der Kirchengemeinde Heilig Geist, Riemenschneiderstraße 5, geplant. Da wollen Bürgermeister Michael Heidinger, seine Sozialverwaltung und Caritasdirektor Michael van Meerbeck den Anrainern Rede und Antwort stehen. "Wir hoffen, dass die in dieser Stadt herrschende Willkommenskultur weiter anhält", hieß es in der Stadtpressestelle.

Die Stadtverwaltung ist gegenwärtig in einer Zwangssituation. Alle verfügbaren Unterkünfte sind belegt. Die vom Rat beschlossenen Neubauvorhaben in der Fliehburg werden in den nächsten Wochen und Monaten sukzessive fertig. Alleine seit dem 1. Oktober wurden der Stadt mehr als 460 Flüchtlinge zugewiesen.

Gegenwärtig sind rund 820 Flüchtlinge in Dinslaken beheimatet. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr mussten nur 172 Geflohene betreut werden. Die im Altbau der Schule verbliebene Klasse zieht in den Neubau um. Filmclub und Volkshochschule müssen sich nach Alternativen umsehen.

Die Caritas, die eine Betreuung der Menschen in der Fröbelschule rund um die Uhr sicherstellen wird, lässt auf die Schnelle Duschen einbauen. So hoffen Stadt und Caritasverband, sich fürs Erste über die Zeit retten zu können. Wie viele Flüchtlinge noch bis Weihnachten erwartet werden, steht nicht fest, wohl aber das Datum für die ersten Ankömmlinge im neuen Jahr. Die sind von der Bezirksregierung für den 3. Januar angekündigt worden. Fünf neue Unterkünfte werden bis Mitte April in der Fliehburg fertiggestellt sein.

Alle Beteiligten wurden schneller als erwartet mit der neuen Situation konfrontiert. Ein Lob, sagt die Stadt, gelte der Schule, natürlich der Caritas und allen, die so schnell reagiert hätten. Es wäre gut, wenn man von allen Akteuren, die wegen der neuen Situation Einschränkungen hinnehmen müssten, Verständnis erwarten könne. Alleine im Monat Dezember wurden bis heute in Dinslaken 163 Flüchtlinge registriert. Allein das macht die prekäre Situation der Kommune deutlich.

Caritasdirektor Michael van Meerbeck wirbt in einem Brief an die Anwohner der Fröbelschule, den diese heute in ihren Briefkästen finden, um Solidarität und Unterstützung. Die Menschen in dieser Stadt hätten besonders im ablaufenden Jahr ihre Gastfreundschaft für die ankommenden Flüchtlinge gezeigt. Dafür und für alle Hilfen danke der Caritasverband auf das Allerherzlichste.

(RP)
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