Dinslaken Flüchtlingsunterbringung: Software hilft

Dinslaken · IMS, das Unternehmen für Informations- und Managementsysteme mit Sitz in Dinslaken, entwickelt spezielle Computerprogramme. Die Stadt Chemnitz hat mit deren Einsatz im Asylbewerberbereich gute Erfahrungen gemacht.

Die Fliehburg in Dinslaken - die Software von IMS könnte auch für das Flüchtlingswohnheim eingesetzt werden.

Die Fliehburg in Dinslaken - die Software von IMS könnte auch für das Flüchtlingswohnheim eingesetzt werden.

Foto: Martin Büttner

Die Unterbringung von Asylbewebern stellt die Kommunen gegenwärtig vor enorme Herausforderungen. Wohnraum ist knapp, es gilt, möglichst schnell unter den zur Verfügungen stehenden Räumlichkeiten die jeweils passenden für Familien mit Kindern, Ehepaare oder einzelne Asylbewerber zu finden. Dabei kann eine spezielle Software aus Dinslaken helfen, die von IMS, der Gesellschaft für Informations- und Managementsysteme, entwickelt worden ist, die ihren Hauptsitz an der Erlenstraße hat. In der Stadt Chemnitz ist das spezielle Software-Modul, das die Bezeichnung "Wohnunterbringung" trägt, "bereits erfolgreich im Einsatz und hat sich in der Praxis bewährt", wie Svea Kostanczak vom IMS gestern im RP-Gespräch berichtete.

Die Dinslakener Softwareschmiede entwickelt seit Jahren eigene Programme für das Immobilien-, Gebäude- und Anlagenmanagement, die unter dem Namen IMSware angeboten werden. Ein Basissystem kann den eignen Bedürfnissen entsprechend durch über 35 Module für die unterschiedlichsten Aufgaben ergänzt werden. Kunden sind Kommunen, Verwaltungen, Firmen, Industrieunternehmen ebenso wie Kirchen und soziale Organisationen.

Als für die Stadt Chemnitz feststand, dass IMSware für die Unterbringung von Asylbewerbern eingesetzt werden sollte, hat IMS in Kooperation mit der Verwaltung von Chemnitz eine Programmerweiterung entwickelt, die individuell auf die Kommune zugeschnitten ist, wie Svea Kostanczak weiter berichtete. Das dortige Sozialamt verwaltete bereits den kommunalen Bestand an Sozialunterkünften mit der Software aus Dinslaken. Für den Bereich der Wohnraumversorgung von Asylbewerbern wurden in das System nun auch angemietete Räume und Flächen, einzelne Wohnungen sowie Mehrfamilienhäuser und zur Verfügung stehende Hotelzimmer eingepflegt. Über Mausklick ist abrufruf, über welche Ausstattungsmerkmale welche Wohnung verfügt, ob sie behindertengerecht ist, ob beispielsweise ein Bad vorhanden ist, ob es eine Gemeinschaftsküche oder eine separate Küche gibt. Auch Details zum Ausstattungsbestand, beispielsweise von Stühlen und Betten, sind abrufbar. Das Computerprogramm verfügt zudem über eine Statistikfunktion und hilft bei der Auswertung von Daten, stellt die Ergebnisse auf Wunsch als Diagramm dar. Erklärtes Ziel ist es, möglichst schnell den passenden Wohnraum für Flüchtlinge und Asylbewerber zu finden.

Mit der Software aus Dinslaken kann der Nutzer per Klick sehen, wie die aktuelle Auslastung ist, ob es noch freie Raumkapazitäten gibt. Für die Stadt Chemnitz hat sich auch bewährt, dass deren Verwaltung aufgrund des Programms IMSware in der Lage ist, für jeden beliebigen Tag des Jahres die genauen Auslastungsdaten für die Flüchtlingsunterkünfte vorzulegen.

Wie die Unterbringung von Asylbewerbern mit Hilfe der Dinslakener Software flankiert werden kann, das wird bei einem Anwendertreffen erläutert, das IMS am 24. November in Düsseldorf veranstaltet. Bei diesem Treffen wird Wolf-Peter Bohndorf von der Stadt Chemnitz als Anwender über die Erfahrungen berichten, die die Kommune mit IMSware gemacht hat.

Das Dinslakener Unternehmen IMS registriert aktuell ein steigendes Kundeninteresse an seiner Software für die Unterbringung von Flüchtlingen, zumal das Programm den speziellen Bedürfnissen der einzelnen Kommunen angepasst werden kann und ausbaufähig ist.

(RP)
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