Dinslaken Frank Lauter holt Windmühlencup

Dinslaken · Walter Hoffacker landet mit seinem Althoff-Film auf Platz zwei.

 Der 36. Windmühlencup fand am Wochenende wieder im Dachstudio statt.

Der 36. Windmühlencup fand am Wochenende wieder im Dachstudio statt.

Foto: Herrmann

"Das haben wir so noch nie gehabt", sagte der sichtlich überraschte Jury-Vorsitzende Axel Wolff am Ende der über dreistündigen Veranstaltung im Dachstudio der Stadtbibliothek. Denn erstmals in 36 Jahren Windmühlencup waren sich die fünf Juroren - bestehend aus Karin Aschenbach (VHS), Roland Donner (Entertainer) Renate Biensfelder, Gisela Marzin (Stadtarchiv) und Wolff - und das Publikum bei der Bewertung der drei besten Wettbewerbsfilme komplett einig.

Sieger des Windmühlencups und des Publikumspreises wurde der Film "Ein Dorf wird braun" von Frank Lauter aus Schwäbisch Hall. Der Amateurfilmer hatte neun Tage lang mit drei Kameraleuten die Dreharbeiten zu dem Kinostreifen "Elser" über einen Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus aus nächster Nähe mitverfolgt und ein stimmiges, sehr professionelles Werk vorgelegt. Zweiter wurde "Dinslaken, die Althoff-Stadt" des Fimclub-Präsidenten Walter Hoffacker über die besondere Person Althoff, in dem unglücklicherweise auch Jury-Mitglied Gisela Marzin auftauchte. Aufgrund der Integrität der Person habe man sich darüber keine Gedanken gemacht, deuteten die Macher aber an, solche Dinge zukünftig zu beachten. Der Drittplatzierte Heinz-Jürgen Krüger aus Werth bei Gütersloh war mit zwei Filmen angetreten - einem Portrait über einen "Münzsäger" und mit dem "Skandinavischen Goldrausch" über eine Reise mit seiner Frau durch Schweden und Norwegen mit tollen Naturbildern.

Schirmherr Michael Heidinger würdigte das Engagement der Ehrenamtlichen des Filmclubs Dinslaken und sprach von "einem der bedeutendsten Filmfestivals am Niederrhein" und wichtigem Bestandteil des hiesigen Kulturlebens. Und das angesichts von fünf Filmen aus dem europäischen Ausland unter den 36 Bewerbern sogar mit internationalem Anstrich.

Auch die Nicht-Sieger lieferten spannende Stoffe: Der Franke Eike Wagner dokumentierte die gefährliche Arbeit Salzburger Bergputzer. Philipp Schreistetters Film "Gegen das Vergessen" über die Erinnerungsarbeit im KZ-Lager Danzig hätte sicher auch einen Preis verdient gehabt. Auch der Bereich Jugend wurde gewürdigt. In einem Zusammenschnitt zeigte der Filmclub die Arbeiten des zweiten Junior-Cups, dem sich Jugendliche von elf bis 17 Jahren auf sehr kreative Art und Weise stellten. Sieger wurde der Kölner David Kieper mit "Der Goldfisch".

(aflo)
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