Voerde Frauen eine Stimme geben

Voerde · Gisela Marzin will in Voerde die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischerFrauen wiederbeleben.

 SPD-Ratsfrau Gisela Marzin sucht Frauen, die politisch denken.

SPD-Ratsfrau Gisela Marzin sucht Frauen, die politisch denken.

Foto: Büttner

Mit dem Gedanken, die in Voerde bereits seit einigen Jahren nicht mehr aktive Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (kurz: AsF) wiederzubeleben, trägt sich Gisela Marzin schon länger. Den letzten Anstoß dazu gaben ihr die vom sogenannten Jamaika-Bündnis im Kreis angestoßenen Mittelkürzungen für soziale Einrichtungen, die "hauptsächlich Frauen betreffen". Das fand die 57-jährige SPD-Ratsfrau aus Voerde derart erschreckend, dass in ihr der Entschluss reifte, die Initiative zu ergreifen und zu versuchen, den Frauen aus ihrer Heimatstadt wieder "eine Stimme" über die AsF zu geben. Auch mit dem Ziel, weitere Einschnitte zu verhindern.

Die Aktivitäten der AsF, einer Arbeitsgemeinschaft innerhalb der SPD, sind in Voerde eingeschlafen, nachdem deren damalige Vorsitzende beruflich bedingt ihr Amt hatte niederlegen müssen, wie Marzin berichtet. Mit der Neuwahl des Vorstandes, der für die kommende Woche geplant ist, wäre die Gruppe ihr zufolge "wieder handlungsfähig". Zu der Versammlung sind alle interessierten Frauen eingeladen.

Gisela Marzin berichtet von im Moment sieben bis acht Frauen, die bereit wären, für die AsF aktiv zu werden. Darunter seien auch Jüngere. Anliegen der Voerderin ist es, dass die Arbeitsgemeinschaft "Themen für Jung und Alt" aufgreift. Die Sozialdemokratin denkt da an Aspekte wie bezahlbaren Wohnraum für Alleinerziehende (aber auch deren Situation grundsätzlich), Frauenarbeitsplätze oder die Frage, was junge Familien brauchen, damit sie nach Voerde ziehen. Auch auf die Problematik der Altersarmut von Frauen würde Gisela Marzin gerne den Fokus gerichtet sehen. Nicht zu vergessen die Kultur. So könnte sie sich etwa vorstellen, dass die AsF zu einer Veranstaltung mit kleinem kulturellen Programm und Diskussion einlädt. Auch hält Marzin die Zusammenarbeit mit anderen in Voerde tätigen Fraueneinrichtungen für wichtig.

Wer in der AsF mitarbeiten will, muss dafür nicht das SPD-Parteibuch haben, wie die 57-Jährige betont. Ihr ist es wichtig, dass Frauen sich artikulieren, sie dazu zu motivieren, "politisch zu denken" - damit Frauenrechte erhalten und weiteres in ihrem Sinne erreicht wird. Darüber hinaus hätten Frauen zu bestimmten Themen wahrscheinlich einen anderen Zugang. Gisela Marzin hofft, dass die Frauen in der Voerder AsF nach deren Reaktivierung in eine rege Diskussion kommen und sich die Erwartungen von Frauen an ihre Heimatstadt in diesem Austausch herauskristallisieren. Die Ergebnisse sollen am Ende auch in Richtung Politik kommuniziert werden. So ist vorgesehen, dass diese in den SPD-Ortsverein getragen werden.

Vorstandsneuwahl am Mittwoch, 17. August. Beginn ist um 18 Uhr in der Gaststätte "Zur Kutsche", Grutkamp 2

(RP)
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