Dinslaken Freundschaft mit Agen mit Leben gefüllt

Dinslaken · Der Dinslakener Städtepartnerschaftsverein erinnerte am Vorabend des Jahrestages an die Unterzeichnung des Élysée-Vertrages zwischen Deutschland und Frankreich. Öffentliche Feierstunde im Ratsaal.

 Bei der öffentlichen Feierstunde zum Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages: Andreas Heinrich, Renate Seidel, Wolfgang Schwarzer Dr. Michael Heidinger und Klaus Dieter Graf (von links ) .

Bei der öffentlichen Feierstunde zum Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages: Andreas Heinrich, Renate Seidel, Wolfgang Schwarzer Dr. Michael Heidinger und Klaus Dieter Graf (von links ) .

Foto: Heiko Kempken

Seit 42 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Dinslaken und der französischen Stadt Agen. Seitdem finden regelmäßig Besuche und gemeinsame Aktionen statt, Freundschaften sind entstanden. Eines stand bisher noch nicht im Fokus: die politische Grundlage der Städtepartnerschaft mit Agen. Darauf machte Bürgermeister Michael Heidinger am Samstag im Ratssaal bei der öffentlichen Feierstunde am Vorabend des Jahrestages der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages aufmerksam. Anlässlich dessen hatte der Städtepartnerschaftsverein Dinslaken zu einem Deutsch-Französischen Freundschaftstreffen eingeladen.

Zwar sei die Zeremonie bescheidener als das bundesweit mit großem Aufwand ausgerufene 50-jährige Bestehen des Vertrages vier Jahre zuvor, aber sie sei nicht weniger bedeutsam, betonte Heidinger, denn erstmals wurde in Dinslaken an die Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages vom 22. Januar 1963 erinnert. Der Bürgermeister machte deutlich, dass der Vertrag einen wichtigen Beitrag zu einem engen und friedlichen Miteinander von Deutschland und Frankreich geleistet hat, dabei seien "Frieden und Verständigung keine Selbstverständlichkeit". Daher dankte Heidinger dem Verein für sein Engagement. "Gerade in dieser Zeit ist diese Arbeit wichtiger denn je", stellte auch Gastredner Wolfgang Schwarzer, Vorsitzender der Deutsch-Französischen Gesellschaft Duisburg, mit Blick auf ein schlimmes Jahr 2016 fest. Dass es ab 1870/71 etwa 70 Jahre lang Kriege gegeben habe, liege daran, dass Deutschland und Frankreich sich nicht einig gewesen seien - dass 75 Jahre danach Frieden herrsche, daran, dass sie sich einig seien. Der Élysée-Vertrag sei die Krönung einer Entwicklung, erklärte Schwarzer, denn schon fünf Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg begannen Konrad Adenauer und der französische Außenminister Schuman mit der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und ermöglichten die Begegnung zwischen den Menschen.

Dass der Élysée-Vertrag mit Leben gefüllt wurde und immer noch wird, zeigten die Anekdoten von Wolfgang Schwarzer oder von Klaus-Dieter Graf, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins Dinslaken, der zum Pflaumenritter von Agen geschlagen wurde. In den 40 Jahren Partnerschaft hat Graf viel erlebt und Freunde gefunden. "Wir wollen dokumentieren, dass die Freundschaft mit Frankreich nicht nur auf dem Papier besteht", erklärt Klaus-Dieter Graf das Engagement der Ehrenamtlichen, "man lebt und feiert mit den Franzosen, man ist unter Freunden". Das waren auch die 50 Gäste des Dinners, zu dem der Verein im Anschluss an die Feierstunde eingeladen hatte.

(RP)
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