Dinslaken Friedensdorf stellt sich neuen Herausfoderungen

Dinslaken · Neue Konfliktherde auf der Welt und die angespannte Finanzlage vieler Krankenhäuser bereiten Probleme.

Die Mitgliederversammlung des Friedensdorf International war recht gut besucht, hatten sich doch Mitglieder aus ganz Deutschland auf den Weg in die Zentrale nach Dinslaken gemacht. Der Rechenschaftsbericht des Vorstandes, der Finanzbericht zum vergangenen Jahr und neben anderem natürlich auch die Ergebnisse der unabhängigen Revisionskommission standen auf der Tagesordnung und konnten zur vollen Zufriedenheit aller abgehandelt werden.

Persönliche Erlebnisse der Friedensdorf Mitarbeiter und nachdenkliche Anmerkungen der Vorstandsvorsitzenden Dr. Susanne Grünewald prägten den Bericht auf das abgelaufene Jahr. "Der Blick in die Zukunft scheint wenig konkrete Hoffnung auf eine Verbesserung bei den Themen Gewalt, Krieg oder Terror oder medizinische Versorgung zu versprechen", sagte Grünewald. "Immer mehr und neue Konfliktherde entstehen auf der Welt. Sogar die Unterzeichnerländer der UN- Charta über die Rechte der Kinder halten sich nicht an ihre Versprechen." Im Bildvortrag der beiden Friedensdorf Mitarbeiter Maria Tinnefeld und Kevin Dahlbruch wurde deutlich, wie unverzichtbar die Arbeit der Hilfsorganisation ist.

Doch auch motivierende Eindrücke brachte das Friedensdorf-Team mit, etwa aus Afghanistan, dem Kaukasus und Zentralasien. Dazu zählten die Hilfsgüterlieferungen in der Adventszeit mit Paketen, die Sendungen von dort oft schwer erhältlichen orthopädischen Hilfsmitteln und die medizinische Einzelfallhilfe sowie die Projektarbeit. Hier werden Kinder in von Friedensdorf initiierten Projekten in der Heimat operiert und müssen nicht die Reise nach Deutschland antreten. Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen, die auf das Friedensdorf International in den kommenden Monaten warten, waren die Vorstandswahlen in diesem Jahr besonders wichtig. "Unter anderem wird uns die angespannte finanzielle Situation der kooperierenden Krankenhäuser zu schaffen machen", erklärte Friedensdorf-Leiter Thomas Jacobs. "Wir benötigen für viele schwerstverletzte Kinder die Hilfe von Spezialabteilungen und das wird uns vermehrt in Rechnung gestellt."

Vorstandsmitglied Dr. Ralf Peppmüller ergänzte, dass Patienten immer schneller nach Operationen entlassen würden. Das mache es dem Friedensdorf nicht einfacher. Neben Peppmüller wurden auch der stellvertretende Vorsitzende Stefan Henning und Schriftführerin Annegret Hübbers-Brechtmann wiedergewählt. Susanne Grünewald und Thomas Jacobs sind froh. "Jetzt können wir uns den neuen Herausforderungen stellen."

(RP)
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