Dinslaken Frühes Aus für Jeanette-Wolff-Realschule?

Dinslaken · Dass die Tage der Realschule in der Dinslakener Innestadt gezählt sind, ist beschlossene Sache. Ursprünglich sollte sie zum Sommer 2017 auslaufen. Das Ende könnte allerdings schon deutlich früher kommen.

Dinslaken: Frühes Aus für Jeanette-Wolff-Realschule?
Foto: Büttner, Martin (m-b)

Mit der Entscheidung, in Dinslaken eine Sekundarschule zu errichten, war nicht nur einen Entscheidung gegen die beiden verbliebenen Dinslakener Hauptschulen gefallen, sondern auch die gegen die Jeanette-Wolff-Realschule. Im Sommer 2017 sollten an dieser Schule in der Stadtmitte die letzten Schülerinnen und Schüler ihren Abschluss machen. Doch das Aus für die Schule könnte deutlich früher kommen. Anvisiert ist 2015. Der Grund: Je kleiner die Schule wird, desto schwieriger wird es, den Unterricht zu organisieren.

Im Schulausschuss erläuterte Frank van Treel, bei der Bezirksregierung Leiter der Fachaufsicht für die Realschulen in den Kreisen Wesel und Kleve, die Situation und machte dabei aber auch klar, dass die Entscheidung über ein vorzeitiges Aus für die Realschule alleinige Sache des Schulträgers — also der Stadt Dinslaken — ist. Er, so versprach er, werde jedenfalls alles tun, bis zum geplanten Ende der Schule eine 100-prozentige Ausstattung mit Lehrern sicherzustellen. Der Fachdezernent der Bezirksregierung ließ allerdings auch keinen Zweifel daran, dass dies immer schwieriger werden würde, je näher das Ende der Schule kommt. Denn die Ausstattung mit Lehrern richtet sich nun einmal nach der Schülerzahl, heißt also: je weniger Schüler, desto weniger Lehrer. Wenn es dann zu krankheitsbedingten Ausfällen kommt, lässt sich das Unterrichtsangebot nur noch sicherstellen, indem Lehrer von anderen Schulen abgeordnet werden. Für die Jeanette-Wolff-Realschule gebe es eine Alternative, denn Dinslaken verfügt ja noch über die Realschule in Hiesfeld, in der die Schule aus der Stadtmitte aufgehen könnte. Dabei ist laut van Treel auch eine Dependance-Lösung denkbar. Die Jeanette-Wolff-Realschule könnte zwar aufhören zu existieren, ihre Schüler könnten aber weiter in dem Gebäude an der Wiesenstraße unterrichtet werden.

Auch aus Sicht von Leiterin Judith Wille wird die Lage der Jeanette-Wolff-Schule immer prekärer. "Jahr für Jahr verlieren wir drei Lehrerstellen", sagte sie. "Im letzten Jahr hätten wir dann noch drei Lehrer. Damit kann man keinen Unterricht in allen Fächern sicherstellen." Die Schule wäre also auf abgeordnete Lehrer angewiesen. "Unterrichtstechnisch",erklärte Judith Wille, "wäre ein Aufgehen in die Hiesfelder Realschule eher positiv zu bewerten." Aber natürlich weiß sie auch, dass eine solche Entscheidung bei Eltern und Schülern mit sehr viel Emotionen verbunden ist. Deswegen wird es am kommenden Dienstag eine Veranstaltung geben, bei der die Eltern eingehend informiert werden sollen.

(RP)
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