Dinslaken Gerald Schädlich denkt noch über FDP-Vorsitz nach

Dinslaken · Sachkundiger Bürger hat sich bislang nicht entscheiden, ob er für das Amt des Dinslakener Parteichefs kandidieren wird.

Wenn der FDP-Kreisvorstand in der nächsten Woche zusammenkommt, um darüber zu entscheiden, ob den Anträgen von drei Dinslakenern auf Aufnahme in die Freie Demokratische Partei zugestimmt werden soll, wird zu der Thematik der Dinslakener Parteichef Mirko Perkovic gehört. Der 31-Jährige will sich, wie er gestern der RP sagte, gegen die Aufnahme aussprechen.

Sollte der Kreisvorstand die Aufnahme allerdings befürworten, will Perkovic die persönlichen Konsequenzen daraus ziehen und nicht mehr als Parteivorsitzender weitermachen. "Dann gönne ich der FDP einen Neuanfang mit dem Team Schädlich", sagte Perkovic. Er hatte bereits in der vergangenen Woche kritisiert, dass Parteimitglieder Familienangehörige für die FDP rekrutieren würden, um mehr politischen Einfluss in der Dinslakener FDP zu gewinnen. Und diese Aussage bezieht er in erster Linie auf Gerald Schädlich, der als sachkundiger Bürger für die Liberalen im Ausschüssen des Stadtrates tätig ist.

Doch will Gerald Schädlich überhaupt den Dinslakener Parteivorsitz übernehmen? "Ich bin aus den Reihen der FDP-Mitglieder gefragt worden, ob ich Vorsitzender werden will. Meine Entscheidungsfindung ist noch nicht ganz abgeschlossen", erklärte Schädlich und wollte sich gestern nicht festlegen.

Energisch trat Schädlich allerdings Äußerungen des früheren FDP-Fraktionsvorsitzenden Bernd Minzenmay entgegen, dass er kurz nach Beginn der Ratsperiode 2009-2014, als es erhebliche Überschüsse aus den städtischen Zuwendungen aus der vorangegangenen Ratsperiode auf dem Fraktionskonto der FDP gegeben habe, für sich als den damaligen Fraktionsgeschäftsführer rückwirkend ein Honorar gefordert habe. Er wertete dieses Aussage als eine ehrenrührige Unterstellung, ein solcher Vorwurf könne zudem strafrechtlich relevant sein. "Ich habe keinen Anspruch auf Gelder erhoben, nichts für mich gefordert oder rückwirkend reklamiert", erklärte Gerald Schädlich. Damals sei Bernd Minzenmay von der fixen Idee umgetrieben gewesen, ein poltisches Zeichen setzen zu wollen, dass die FDP-Fraktion als einzige im Rat Geld, das sie an Zuwendungen von der Stadt bekommen habe, an die Kommune zurückzahle. Aus den eigenen Reihen habe es Kritik gegeben, als erwartet worden sei, Fraktionsmitglieder und Angehörige der erweiterten Fraktion sollten für den damaligen FDP-Wahlkampf spenden. Damals sei Minzenmay von Kritikern gesagt worden, mit rund 35.000 Euro, die er als Fraktionsvorsitzender in fünf Jahren zusätzlich erhalten habe, könne er leicht spenden, andere hätten nicht solche Beträge erhalten.

Aus Protokollen der FDP-Fraktion aus dem Jahre 2010 geht hervor, dass die Verwendung der Fraktionsgelder mehrfach Thema gewesen ist. Minzenmay lehnte es damals ab, diese Gelder, die der Kommune zurückgezahlt werden mussten, in rechtswidriger Weise zweckzuentfremden. Einem Fraktionsmitglied könnten keine Gelder zufließen, auf die dieses Mitglied keine Ansprüche habe. Im April 2010 wurde Gerald Schädlich aus der damaligen FDP-Fraktion ausgeschlossen.

(hsd)
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