Dinslaken Gezerre um den Standort für die Kita in Lohberg
Dinslaken · Die betroffenen Eltern, die seit langem auf einen Ersatz für die marode Kindertagesstätte an der Teerstraße in Lohberg warten, werden dem Schauspiel vermutlich nur noch mit größtem Staunen zusehen. Einig sind sich alle, dass eine neue Kita gebaut werden muss. Genauso einig sind sie sich, dass der Neubau möglichst schnell her muss. Die Verwaltung möchte die alte Heizzentrale auf dem ehemaligen Zechengelände zur neuen Heimstatt für die Kinder umbauen. Doch dagegen haben CDU, Grüne, Linke und die Unabhängige Bürgervertretung Bedenken, weil für sie noch nicht geklärt ist, was die RAG Immobiliengesellschaft als Eigentümer des Zechenareals im Umfeld ansiedeln will.
Also brachten die vier Fraktionen, wie berichtet, im Jugendhilfeausschuss einen Alternativvorschlag ein, mit dem sie sich knapp durchsetzten. Gestern nun im Hauptausschuss waren die Mehrheitsverhältnisse andere. Hier konnten der Bürgermeister und seine Sozialdemokraten sieben Stimmen in die Waagschale werfen. Die vier anderen Fraktionen gemeinsam aber auch. Ergebnis: Es gab keins. Denn bei Stimmengleichheit ist ein Antrag abgelehnt. Und so fand weder der Vorschlag der Fraktionen eine Mehrheit, noch der der Verwaltung.
Jetzt also ist der Rat am Zug, wo zusätzlich zum Hauptausschuss noch die Fraktion der Bewegung für nachhaltige Politik und die Einzelvertreter mitstimmen. Die letzte Entscheidung wird also bei dessen Sitzung am kommenden Dienstag fallen. Das gilt auch für zwei weitere Themen: die Teilnahme am Landesprogramm "Kein Kind zurücklassen", die die vier Fraktionen im Jugendhilfeausschuss mit einem ebenfalls gemeinsamen Antrag gestoppt hatten und auf das Jahr 2020 verschoben wissen wollen und die Durchführung einer groß angelegten Jugendbefragung.
Im Hauptausschuss gab's bei beiden Abstimmungen ebenfalls ein Patt von sieben zu sieben Stimmen. Wie der Rat entscheiden wird? Viel spricht dafür, dass die Verwaltung ihre Vorschläge durchbringen wird.
