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Dinslaken Go music - jedes Konzert ein Highlight

Dinslaken · 1996 startete der Bassist Martin Engelien seine Live-Sessions mit wechselnder Band-Besetzung. Seit zehn Jahren tritt er im Congaz auf.

"Wenn mir damals einer gesagt hätte, dass ich das in 20 Jahren noch mache - ich hätte es nicht geglaubt", erzählte Martin Engelien am Sonntagabend dem begeisterten Publikum im rappelvollen Congaz beim Jubiläumskonzert der Go Music-Reihe. Dabei ist die Idee dazu schon viel älter. In den 1980er Jahren war der Bassist mit der Klaus Lage Band ständiger Gast in den Samstagabendshows. Als Engelien sich bei "Wetten, dass" die Kameraproben von Simple Minds und den Scorpions anschaute, dachte er, dass das wie eine Coverband klang und fragte sich: "Was machen wir da für eine Kasperei? Wir können doch auch richtig Musik machen."

Die Idee für Go Music war geboren: Engelin geht es darum, die Musik zu spüren, zu erleben und die Stücke nicht nur so wie bei der Aufnahme aus der Konserve zu spielen. Was mit sporadischen Konzerten begann, wurde im Mai 1996 im Jazzkeller Krefeld zu einer Reihe. Dort traf Thomas Ruttkowski, Betreiber des Congaz, Martin Engelien bei einem Konzert und fragte ihn, ob er sich das auch in Dinslaken vorstellen könne. Konnte er. Seit zehn Jahren ist Go Music jeden zweiten Sonntag im Monat im Congaz zu hören und "hat sich super etabliert für den schwierigen Sonntagabend", freut sich Ruttkowski, "80 Leute in einem kleinen Club ist schon was". Für ihn ist jedes Konzert der Reihe ein Highlight, weil die Abende so abwechslungsreich sind.

Musiker aus der ganzen Welt waren in den vergangenen Jahren bei Go Music zu Gast. Der Name der Konzerte ist dabei Programm und Aufforderung zugleich: Mach Musik - spontan und "unvorherhörbar", wie Martin Engelien es nennt.

Das ließen sich die Musiker beim Geburtstagskonzert nicht zweimal sagen. Auch diesmal standen neben Martin Engelien wieder Hochkaräter auf der Bühne: Charlie T., ein Urgestein am Schlagzeug, der bereits mit Westernhagen und Nena Musik gemacht hat, Gitarrist Dennis Hormes, den Engelien seit zehn Jahren kennt, sowie die beiden Sängerinnen Zeeteah Massiah und Svenja Schmidt.

Zum Auftakt spielten die Musiker das Instrumentalstück "Happiness for children", das Martin Engelien den Kindern, für die sich die gleichnamige private Initiative einsetzt, widmete. Dieser spendet der Bassist auch einen Teil seines Honorars der Jubiläumstour. Zehn Minuten Power und Spielfreude pur, authentisch und mitreißend vom ersten Ton an und mit fulminanten Soli. Genau so ging es während des gesamten Konzerts weiter. Mit ihrer starken und klaren Stimme begeisterte Svenja Schmidt bei "A Long Time" von Mayer Hawthorne und vor allem bei "Back to Black" von Amy Winehouse, zu dem ihre Stimme perfekt passte und trotzdem ihren eigenen Stil hatte.

Die Sängerin hatte es sich nicht nehmen lassen, bei Go Music dabei zu sein, obwohl sie erst zwei Tage zuvor aus Griechenland gekommen war. Auch Zeeteah Massiah freute sich, nach fünf Jahren wieder im Congaz zu sein und sang "Black Magic Woman". Besser als mit dem Titel des Santanas-Songs könnte man die Sängerin mit der facettenreichen und ausdrucksstarken Stimme aus London auch nicht beschreiben. Eine ungewöhnlich markante und prägnante Stimme hat auch Dennis Hormes, der nicht nur an der Gitarre glänzte, wie er mit "All or Nothing" von den Small Faces bewies. Das temporeiche Stück ging in rhythmisches Klatschen des Publikums über - die Stimmung war während des gesamten Konzertes ausgelassen. Das Beste kam zum Schluss: Nach Hits von den Stones und U2 spielten die Musiker "Simply the Best". Passender hätte das Konzert nicht enden können.

(RP)
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