Voerde Greenfield vermarktet Voerder Standort

Voerde · Düsseldorfer Investor entwickelt Projekt auf der früheren Erweiterungsfläche von Voerdal. Dort soll ein Logistikpark entstehen. Das zur Verfügung stehende Areal ist etwa 80 000 Quadratmeter groß.

Auf der früheren Voerdal-Erweiterungsfläche, die nach dem Konkurs der Aluminiumhütte nicht von Trimet übernommen wurde, soll ein neuer Logistikpark entstehen, den das Unternehmen Greenfield Development dort errichten will. Das Areal, so Bürgermeister Dirk Haarmann in der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung, befände sich in einer "strategisch äußerst günstiger Lage", zumal es über einen trimodalen Anschluss (Wasser, Schiene, Straße) verfüge. Dass Greenfield sich für den Standort Voerde entschieden habe, sei ein Glückfalls, sagte der erste Bürger der Stadt. Das Unternehmen, so berichtete Haarmann weiter, habe bereits mit der Vermarktung begonnen. Die Pläne des Düsseldorfer Investors und Projektentwicklers erläuterte dessen Vertreterin, Janka König, dem Ausschuss.

Auf der Messe "Transport, Logistik", die vom 5. bis 8. Mai in München stattfindet, stellt Greenfield sein neues Vorhaben, das in Voerde realisiert werden soll, bereits möglichen Interessenten aus dem Logistikbereich vor. Das Areal in Voerde ist etwa 80 000 Quadratmeter groß. Dort sollen vielseitig nutzbare Hallen gebaut und dann an Kunden vermietet werden. Es gab bei dem in der Landeshauptstadt ansässigen Unternehmen bereits konkrete Anfragen von Interessenten: einer legte sein Vorhaben später auf Eis, ein weiterer entschied sich dann allerdings für einen anderen Standort, wie Janke König berichtete. Aktuell gibt es keinen konkreten Gesprächspartner - das soll sich aber möglichst auf der bevorstehenden Messe oder im Nachgang zu ihr ändern. "Sobald ein Mietvertrag unterschrieben ist, wird der Bauantrag eingereicht", sagte Janka König. Der Baumbestand auf dem Gelände, das Greenfield vermarktet und auf dem Hallen für Logistiker errichtet werden, bleibt zu einem Teil erhalten. Kleinere Ausgleichsmaßnahmen sind nach den Worten des Bürgermeisters erforderlich. Wie viele Arbeitsplätze in dem künftigen Logistikpark entstehen werden, ist abhängig von den Kunden, die sich dort ansiedeln. Michael Düchting von der Entwicklungsagentur Wirtschaft (EAW) des Kreises Wesel hielt 200 Arbeitsplätze für realistisch, sah sogar die Chance auf bis zu 300.

In den Etatberatungen befassten sich die Mitglieder des Ausschusses gestern auch mit möglichen neuen Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen, um das für 2015 prognostizierte städtische Defizit von rund 9,15 Millionen Euro etwas abzumildern. Zur Debatte standen Einsparungen beim Weihnachtsmarkt. Die Stadt Voerde bezuschusst ihn mit rund 25 500 Euro. So fallen etwa 20 000 Euro Kosten für Absperrung, Sicherheitsdienst, Material und Dienstleistungen des Kommunalbetriebs Voerde (KBV) an. Mit 4000 Euro schlagen die Ausgaben für Strom zu Buche, weitere 1500 Euro kostet die Entsorgung. Die Ausschussmitglieder waren sich darin einig, nicht beim Voerder Weihnachtsmarkt den Rotstift anzusetzen. Denn diese Veranstaltung habe sich etabliert, sei bei den Voerdern beliebt und nicht mehr wegzudenken. Wolfgang Krieg (SPD) sprach sogar von einer heiligen Kuh, die man nicht schlachten dürfe. Allerdings soll die Verwaltung Überlegungen anstellen, ob sie ihre Kosten, die für den Weihnachtsmarkt anfallen, minimieren kann, um so doch noch Einsparungen zu erzielen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort