Dinslaken/Voerde/Hünxe Großzügige Pensionsregelung

In der Nachbarstadt Duisburg sorgte das Thema im vergangenen Jahr für Aufregung. Vor dessen Pensionierung hatte der Hauptausschuss beschlossen, dem scheidenden Sparkassenchef Hans-Werner Tomalak 65 Prozent seines Gehalts als Altersruhegeld zu gewähren, obwohl die Empfehlung des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands nur 55 Prozent vorsieht.

Obwohl Tomalak, in früheren Jahren Vorsitzender der CDU-Fraktion in Voerde, wo er heute noch lebt, ein ordentlich bestelltes Haus hinterließ, sah er sich teils ehrenrührigen Anfeindungen ausgesetzt. Der Fall ging dann allerdings, offenbar weil sich von den Vorwürfen nichts Substanzielles halten ließ, sang- und klanglos zu Ende. Tomalak und die Duisburger Sparkasse einigten sich auf einen Kompromiss, über den beide Seiten Stillschweigen vereinbarten.

Wer nun die Geschäftsberichte der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe, die, wie spätestens seit gestern klar ist, kein ordentlich bestelltes Haus ist, liest, wird feststellen, dass auch ihr Ende des Jahres ausgeschiedener Sparkassenchef Jürgen Stackebrandt, der seit 2001 in verantwortlichen Vorstandspositionen die Geschicke des Hauses leitete, mit großzügigen 65 Prozent seines Gehalts von 313 800 Euro (Stand Geschäftsbericht 2013) in den Ruhestand geschickt wurde. In Stackebrandts Fall ist es nach Informationen der RP allerdings so, dass ihm diese Pensionszusage schon 2008 gemacht wurde. Wieweit damals schon die prekäre Situation der Sparkasse absehbar war, wird der Verwaltungsrat des Hauses beantworten müssen.

Im Übrigen gilt natürlich, dass die Empfehlung des Verbands, die aus dem Jahr 1998 stammt, in der Tat nur einen empfehlenden Charakter hat, über den sich ein Verwaltungsrat mit guten Gründen hinwegsetzen kann. Juristisch also dürfte die Angelegenheit völlig unbedenklich sein.

(jöw)
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