Dinslaken Gruen-Weisse Narren in jecker Bestform

Dinslaken · "Leinen los - es ist soweit." Walsumer Karnevalisten begeisterten in ihrer Prunksitzung mit einem rund vierstündigen Programm der guten Laune das Narrenvolk in der ausverkauften Stadthalle.

"Leinen los - es ist soweit. Wir segeln in die Narrenzeit!" Unter diesem Motto startete die Karnevalsgesellschaft Gruen-Weiss Walsum in der ausverkauften Walsumer Stadthalle in den Sitzungsmarathon. Bereits mit der Antrittsrede des jungen Prinzenpaares, Prinz Renè I. Klein und Prinzessin Karina I. Kock, wurde der närrische Kurs vorgegeben. Und schon beim Gardetanz der vereinseigenen Gruen-Weiss-Funken schwappte die erste Welle der Begeisterung durch den Saal. Zwölf fesche Gardemädchen legten zu Ehren des Prinzenpaares einen temperamentvollen Tanz auf das Parkett. Das farbenfoh gestaltete Bühnenbild in Form eines großen Schiffes versetzte die versammelte Narrenschar in maritime Laune.

Neben dem Schiff schwamm ein schmunzelnder Wal und über ihm hing die Sprechblase "Meine Wal-Heimat ist Walsum". Ein Schunkelpotpourri mit alten und beliebten Karnevalsschlagern, vorgetragen von Loni Walker und Sabine Nikodemus, sorgte für die nächste fröhliche Woge. Auch die Walsumer Panikbühne wagte sich bei ihrem Vortrag ins nasse Element. Sie hatten ein Schwimmbecken aufgebaut und produzierten ein witziges Wasserballett.

Das Geschwisterpaar Paul und Lilli Bienentreu bot als Nachwuchsduo ein spritziges Zwiegespräch, bei dem es sich gekonnt auch selbst auf die Schüppe nahm. Lilli riet ihrem Bruder, sich öfter mal zu waschen, wenn er bei den Mädels landen wolle, der konterte darauf mit dem Hinweis, sein Ziel sei es, später mal stinkreich zu werden.

Auch die Walsumer Perlen, 14 Mädchen zwischen acht und 12 Jahren, tanzten sich in die Herzen der Zuschauer. Eine Rakete und eine Zugabe waren der verdiente Lohn. Sängerin Maggie Voice segelte auf dem Meer der Schlagerunterhaltung. Der politische Nachtwächter Heinrich Wullhorst beleuchtete mit seiner Laterne die aktuelle Situation in Deutschland und erhielt für seine Beobachtungen mehrfach Szenenapplaus. Mit einer mitreißenden Choreografie aus der Welt des afrikanischen Dschungels sorgten die Red Diamonds für bunte Farbtupfer auf der Bühne. Büttenredner Udo Winnekendonk als Cheerleaderin hielt der farblichen Vorgabe stand und überzeugte mit einem witzigen Plädoyer über alle Facetten des Ruhrgebiets. Auch die Kellergeister, eine muntere Truppe, hatten sich bei ihrer Gesangsparodie dem Motto angenähert. Sie stellten musisch und schauspielerisch die Situation auf einer Kreuzfahrt dar und wurden ebenfalls mit Ovationen verabschiedet. In Urlaubsstimmung versetzten die Gruen-Weiss-Funken ihre Anhänger bei ihrem Showtanz. Als Stewardessen legten sie passend zur Musik "Über den Wolken" einen atemberaubenden Auftritt hin, der in eine Zugabe mündete. Noch größer waren aber die Begeisterungsstürme nach dem Auftritt des Männerballetts. Die Elferfanten kamen als Bauarbeiter auf die Bühne und brachten die Halle mit ihrer Performance zum Beben. Insbesondere der Wellenritt eines Mitglieds auf den Körpern der anderen Tänzer war unnachahmlich und musste gleich mehrfach wiederholt werden.

Bei dieser aufgeheizten Stimmung hatten die anderen Programmteilnehmer leichtes Spiel. Das Gesangsduo "Easy Living" (Mechthild Panhuber und Dirk Szynalski) mit neuen Duetten aus der Hitparade, der Postbote Franz-Josef Bienentreu mit trockenem Humor und die Finalisten Michael Müller und Sascha Przibylla als Coloured Birds rundeten ein vierstündiges Programm der guten Laune ab. Präsident Elmar Klein und Damensitzungspräsidentin Dagmar Kock (Tochter), deren beider Nachwuchs auf dem gruen-weissen Narrenthron sitzt, strahlten mit ihren Kindern um die Wette.

(RP)
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