Voerde Grünes Licht für neuen Sportpark

Voerde · Mehrheitlich fällte der Voerder Rat gestern die Grundsatzentscheidung, die Friedrichsfelder Sportanlagen auf das ehemalige Babcock-Gelände zu verlegen. Die Bürgeranhörung zu diesem Vorhaben soll spätestens im November stattfinden, sagte Baudezernent Wilfried Limke.

Eine Überraschung war das Abstimmungsergebnis nicht, es entsprach vielmehr den Beratungen und anschließenden Empfehlungen der Fachausschüsse, in denen die Sportstättenverlagerung diskutiert worden war. Während das Projekt, die Leichtathletik- und die Fußballanlagen der Sportvereinigung (SV) 08/29 Friedrichfeld vom Tannenbusch und der Heidestraße auf das ehemalige Backcock-Gelände umzusiedeln, von der SPD, der CDU und der FDP befürwortet wurde, lehnten es die Wählergemeinschaft Voerde (WGV), Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen auch weiterhin ab. Die Befürworter setzten sich mehrheitlich durch.

Attraktivität steigern

SPD-Fraktionschef Wolfgang Scholten verdeutlichte, dass die anstehende Entscheidung die wohl wichtigste der nächsten zehn Jahre im Sportbereich sein werde. Die Sozialdemokraten stimmten zu, weil die Errichtung neuer Anlagen am neuen Standort etwa gleich viel kosten würde, wie die Sanierung der Altanlagen. Außerdem führte Scholten Vorteile bei den Energie- und Betriebskosten, die Schaffung neuer Wohnbauflächen in Friedrichsfeld sowie städtebauliche Aspekte an, die für die Verlagerung sprächen. Hans-Dieter Langenfurth von der CDU verspricht sich von dem Vorhaben eine Attraktivitätssteigerung, die helfe, junge Familien in die Stadt zu locken und so dem demographischen Wandel entgegenzuwirken.

Das Nein der Grünen begründete deren Sprecher Holger Mrosek unter anderem damit, dass für den Sportpark rund 80 000 Bäume gefällt werden müssten. Ein zusammenhängendes Waldgebiet auf dem Babcock-Gelände zu erhalten, sah er als wichtiger an, als die dortige Zusammenlegung der Sportstätten. Zudem würde das Millionenprojekt so viel Geld verschlingen, dass die Kommune danach über lange Zeit für den Sport keine Mittel mehr zur Verfügung stellen könnte. "Wir haben nicht das Geld, dies Projekt zu finanzieren", stellte Christian Garden von der WGV mit Blick auf die Haushaltssituation der Kommune fest. Zudem hegt er die Befürchtung, dass die Verwirklichung des Vorhabens zu Begehrlichkeiten bei den anderen Sportvereinen führen könnte.

Die mit der Errichtung des Sportparks Friedrichsfeld verbundenen Risiken seien nicht tragbar, meinte Joachim Kinder (Die Linke). Der von der Veraltung aufgestellte Finanzierungsplan hatte ihn nicht überzeugt.

(RP)
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