Dinslaken Gute Schulmenüs zum kleinen Preis

Dinslaken · Die Stadt Dinslaken sieht sich bei der Essensversorgung ihrer weiterführenden Schulen durch einen örtlichen Anbieter gut aufgestellt. Damit die Qualität auch dauerhaft stimmt, finden regelmäßig Testessen statt.

 Brigitte Czarnecki bedient Schüler der Jahrgangsstufe 12. In der Bildmitte: EBGS-Schulleiter Hans-Ulrich Wangerin.

Brigitte Czarnecki bedient Schüler der Jahrgangsstufe 12. In der Bildmitte: EBGS-Schulleiter Hans-Ulrich Wangerin.

Foto: Martin Büttner

Zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse. Eine Studie des Ernährungsministeriums ergab, dass die angebotenen Essen in Schulen oft nicht ausgewogen genug sind. In Dinslaken möchte Stadtsprecher Horst Dickhäuser einen solch besorgniserregenden Zustand jedoch nicht bestätigen. Seit dem Schuljahr 2013/14 versorgt ein örtlicher Anbieter die weiterführenden Schulen und die Stadt ist von dem Konzept überzeugt: "Ich denke, dass wir damit ganz gut fahren. Das soll aber nicht heißen, dass man nicht in Abstimmung mit den Schulen noch etwas optimieren kann."

In Dinslaken erhielt ein Anbieter nach einer Ausschreibung den Zuschlag sowohl für das Theodor-Heuss und das Otto-Hahn-Gymnasium, als auch für die drei Schulen im Gustav-Heinemann-Zentrum und die Jeanette-Wolff-Realschule/Sekundarschule. Nur die Ernst-Barlach-Gesamtschule versorgt sich eigenständig (siehe Text unten). Die Verwaltung ging bei der Auswahl des Caterers, nachdem sie sich einen Monat lang durch die Menüpläne gearbeitet hatte, zu 50 Prozent nach dem Preis, zu 40 Prozent nach dem Konzept des Anbieters, das den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entsprechen soll, zu fünf Prozent nach dem biologischen oder ökologischen Anbau der Lebensmittel und zu fünf Prozent nach dem Aspekt der Regionalität und Saisonalität. Bei den Menüs, die aus einem Salat oder Rohkost, zwei verschiedenen Hauptgerichten (eins ist vegetarisch), einem Dessert und einem großen Getränk bestehen, flossen die Wünsche der Schulen mit ein und sie kosten zwischen 2,89 Euro und 3,20 Euro. Die Essen werden täglich frisch gemacht, dann stark heruntergekühlt und mit einem Dampferhitzer bis zum Garpunkt wieder heiß gemacht.

Damit die Qualität stimmt und es nicht bei einer Beurteilung am Schreibtisch bleibt, finden durch die Verwaltung regelmäßige Testessen statt. "Es gab auch schon ernsthafte Gespräche, wenn etwas nicht stimmte. Wir hören uns noch an den Schulen um und geben dann ein Feedback, aber alle Beschwerden kann man damit auch nicht abstellen", erklärt Dickhäuser, der bei der gesamten Diskussion und Kritik um Schulessen auch auf den niedrigen Preis für ein Menü hinweist: "Gute Lebensmittel kosten Geld und man muss sich bei der nächsten Ausschreibung die Frage stellen, was man erwartet und ob man vielleicht die untere Preisspanne nicht anhebt. Und man muss die Diskussion noch vor dem Hintergrund abwägen, dass sich das Essverhalten und die Ernährungsgewohnheiten verändert haben. Viele Jugendliche kennen einige Gemüsesorten nicht mehr." Dafür sollte das Bewusstsein der Eltern geweckt werden, doch Dickhäuser zeigt auch Verständnis: "Die Zeiten, dass die ganze Familie an einem Tisch sitzt, sind durch lange Unterrichtszeiten oder den Job beider Elternteile vorbei."

(gaa)
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