Voerde Gymnasium Voerde im Wahlfieber

Voerde · Die Schülerinnen und Schüler sind aufgerufen, zwei Abgeordnete aus ihrer Mitte zu wählen, die sie im Schülerlandtag vertreten. Die RP will den Jugendlichen mit diesem Projekt eine Stimme verleihen und ihnen Gehör verschaffen.

 Die "Landtagswahl" am Gymnasium Voerde läuft.

Die "Landtagswahl" am Gymnasium Voerde läuft.

Foto: GV

Das Gymnasium Voerde (GV) ist im Wahlfieber. Sämtliche Schülerinnen und Schüler der Stufen 5 bis 12 können noch bis einschließlich Donnerstag ihre Stimme für die Wahl der Schülerabgeordneten abgeben. "Insgesamt zeichnet sich offenbar eine sehr hohe Wahlbeteiligung ab", so die erste Einschätzung von GV-Lehrer Johannes Lingnau. Denn bei der Öffnung Wahllokale am gestrigen ersten Wahltag kamen die Wahlhelfer kaum nach, die Wahlzettel zu verteilen. Jeder Schüler musste sich zuerst registrieren lassen, damit niemand zweimal wählen kann.

Das Voerder Gymnasium gehört zu den Schulen, die sich am Projekt "Deine Stimme zählt" beteiligen, das die Rheinische Post anlässlich der am 14. Mai stattfindenden Landtagswahl veranstaltet. Projektpartner ist der Rheinische Sparkassen- und Giroverband (RSGV). Aus Dinslaken macht das Gymnasium Hiesfeld und aus Hünxe die dortige Gesamtschule mit. Die teilnehmenden Schulen entsenden jeweils zwei Abgeordnete (ein Mädchen und einen Jungen) in den Schülerlandtag. Die Abgeordneten dieses Gremiums wählen dann aus ihrer Mitte einen Minister sowie eine Ministerin, die an einer Diskussionsrunde mit nordrhein-westfälischen Spitzenpolitikern, die am 30. März im Apollo-Theater in Düsseldorf stattfindet, teilnehmen.

Ihre Stimmen können die Voerder Gymnasiasten noch bis einschließlich dem morgigen Donnerstag, jeweils in der Frühstückspause von 10.20 bis 10.45 Uhr sowie in der Mittagspause abgeben. Nach Beendigung der Wahl werden die Stimmen ausgezählt. "Einige Schüler werden wohl erst auf den letzten Drücker wählen gehen, da sie sich noch die Videos der Kandidaten auf www.gymnasium-voerde.de anschauen müssen. Diese wurden im Durchschnitt jetzt schon 600 Mal aufgerufen, das Video von Leon Lorenz hat sogar schon über 1000 Clicks", so Johannes Lingnau.

Schülerabgeordnete des GV wollen Laura Dietrich, Chiara Homey, Leon Lorenz und Lucas Mosbacher werden. Alle vier sind in Stufe 11. Die Kandidaten haben eigene Flyer erstellt, auf denen sie ihr Programm, ihre Pläne und Forderungen vorstellen. Im Vorfeld der Wahl wurden diese Flyer in allen Klassen verteilt.

Laura Dietrich sieht "Schule als Fundament des Lebens" an. Sie macht sich unter anderem für Medieneinsatz im Unterricht stark und warnt vor den Gefahren des Internets. Sie plädiert für eine "schöne Schule", fordert Toilettensanierungen sowie moderne und ordentliche Klassenräume. Die Schule hat für sie behindertengerecht zu sein. Laura Dietrich ist zudem für eine flexible und individuelle Unterrichtsgestaltung mit Gleitzeiten sowie Unterrichtsbeginn ab 9 Uhr.

"Spaß in de Schule" ist für Chiara Homey wichtig. Dazu gehört für sie, dass Lernen mithilfe von YouTube-Kanälen, das für mehr Lernspaß sorgen soll. Sie spricht sich für die Einführung von G 9 aus, für Bildung für alle, freie Auswahl des Studiums und gegen Studiengebühren. Eine verbesserte Mobilität, die bessere Anbindung von Dorf und Schule ist Chiara Homey wichtig. Schule hat nach ihrer Ansicht die Aufgabe, auf das spätere Leben vorzubereiten.

"Schule soll mehr Spaß machen",lautet die zentrale Forderung von Leon Lorenz. Er plädiert für die verbindliche Einführung von G 9 für alle, fordert Tablets als Ersatz für Schulbücher und einen besseren Informationsaustausch über das Internet. Weitere Forderungen: bequeme und gepolsterte Stühle für angenehmes Lernen, Räume für den Mittagsschlaf, Gemüsegarten als Basis für das Mensaessen und für Schulprojekte, Hüte als Schuluniform und ein Kinosytem in Turnhallen.

Lucas Mosbacher spricht sich dafür aus, G 8 beizubehalten, er fordert mehr verpflichtende Praktika in der Oberstufe und erteilt der Einführung von Studiengebühren ein Absage, denn "Bildung sollte in Deutschland umsonst sein". Weitere politische Forderungen: Solidaritätszuschlag als Fördermittel für Ost und West, Ehe für alle, auch für gleichgeschlechtliche Paare; Verbot der Vollverschleierung in der Öffentlichkeit.

(RP)
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