Reportage Am Montag Gruseliger Spaß im Einkaufszentrum

Dinslaken · Zu Halloween hatte sich ein Teil der ersten Etage der Neutor-Galerie in einen Standort für gruseliges Vergnügen verwandelt. Zwischen Grabsteinen und Spinnweben kamen hier vor allem die kleinen Besucher des Einkaufszentrums auf ihre Kosten.

 Gruseliger Bastelspaß: Hexe Hannah (8 Jahre), Teufelin. Paula (7 Jahre) und Hexe Leni (5 Jahre) gestalten ihre eigenen Kürbislampen mit Gesichtern.

Gruseliger Bastelspaß: Hexe Hannah (8 Jahre), Teufelin. Paula (7 Jahre) und Hexe Leni (5 Jahre) gestalten ihre eigenen Kürbislampen mit Gesichtern.

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Dinslaken Der kleine, mit einem Zaun versehene Bereich in der ersten Etage der Neutor-Galerie ist schaurig-schön anzusehen. Grabsteine stehen hier bereit, Spinnweben zieren die Absperrung. Auf dem Boden liegen Skelette, Hände bohren sich scheinbar aus dem Boden des Einkaufszentrums, als wollten sich Untote ihren Weg nach oben bahnen. Und zwischen den Gräbern tummeln sich kleine Schreckensgestalten. Bei Letzteren handelt es sich allerdings vor allem um Kinder, die hier beim Schminken mit gruseligen Gesichtsbemalungen versehen wurden.

Vor dem Kinderschminkstand hat sich bereits eine kleine Schlange gebildete. Sinem Sahin nimmt hier die kleinen Besucher in Empfang. Und die wissen meistens genau, was sie später auf ihrem Gesicht haben wollen. "Die meisten möchten ein weißes Gesicht mit Spinnen und ähnlichen Verzierungen", erklärt sie. Dann macht sie sich an die Arbeit. Mit einem kleinen Schwamm wird zuerst die Grundierung für die spätere Gruselmaske auf das Gesicht aufgetragen: meistens in Weiß, aber für einige Bemalungen auch in Farbe. Dann folgen mit einem Pinsel die Details: schwarze Lippen und spitze Zähne für Vampire, Spinnen für die Hexen oder schwarze Ränder um die Augen für Skelette und Teufel.

Halloween 2015 in Dinslaken: Gruseliger Spaß im Einkaufszentrum
Foto: Büttner

Gut fünf Minuten müssen die Kinder stillhalten, dann ist die neue Gesichtsverzierung fertig. Die Reaktionen, wenn Sinem Sahin zum Spiegel greift, um den jungen Gruselgestalten die Gesichtsbemalung zu zeigen, ist dabei fast immer gleich: große Augen, Staunen und dann ein freudiges Lächeln oder Lachen. Auf Wunsch können danach die Eltern selbst noch einmal Hand an die Bemalung ihrer Sprösslinge anlegen und diese mit weiteren Details verzieren.

"Ich finde es toll, dass es hier zu Halloween so eine Aktion gibt", sagt Michaela Kristan. Gemeinsam mit ihrer siebenjährigen Tochter Paula, die sich in einen Teufel hat verwandeln lassen, und deren Freundinnen Hannah (8) und Leni (5) ist sie ins Einkaufszentrum gekommen, um die drei Mädchen für den Gruselspaß zurechtmachen zu lassen. Die schnitzen mittlerweile an ihren Kürbislaternen und schmieden bereits Pläne für den Abend. "Sie wollen durch die Nachbarschaft ziehen und Süßigkeiten sammeln", erklärt Michaela Kristan. Allerdings sind sich die drei Mädchen noch nicht ganz einig darüber, wann sie losgehen wollen. Lieber um 17 Uhr oder noch später, wenn es auch wirklich dunkel ist und man auch wirklich Angst und Schrecken verbreiten kann?

Mit ihrer gruseligen Gesichtsbemalung und den Kürbislaternen werden die drei kleinen Spukgestalten aber kaum Probleme haben, ihren Anteil an Süßigkeiten zu bekommen, ohne "Saures" geben zu müssen. "Ich hoffe, diese Aktion hier wird es auch in Zukunft geben", sagt Michaela Kristan. Denn das Angebot im Einkaufszentrum hat auch ihr etwas Arbeit erspart. "Ohne dieses Angebot hätte ich die Kinder zu Hause passend zurechtgemacht. Aber so sieht das noch besser aus", sagt sie.

Derweil wird an den Tischen, die im kleinen Gruselbereich aufgestellt sind, ordentlich gewerkelt. Eltern und Kinder sind damit beschäftigt, aus Kürbissen grauenerregende Lampen zu formen. Dazu gibt es hier direkt eine kleine Bastelanleitung und Schablonen, damit die Gruselgesichter auch auf Anhieb gelingen. Zuerst werden die Kürbisse oben geöffnet und dann mit einem großen Löffel ausgekratzt. Danach werden mit Messern die Fratzen in die ausgehöhlten Kürbisse geschnitten. Natürlich basteln sich auch Paula, Hannah und Leni ihre eigene Gruselbeleuchtung. "Die kommt gleich zu Hause auf die Treppe als Dekoration. Mit einem Teelicht drin für die Beleuchtung", erklärt Michaela Kristan.

Derweilen wird die Ansammlung von Gruselgestalten auf der kleinen Halloween-Fläche immer größer. Skelette, Hexen und Vampire tummeln sich da - manche nicht nur mit Gesichtsbemalung, sondern mit einem kompletten Kostüm. Da kann der Gruselspaß nach dem Besuch im Einkaufszentrum richtig losgehen. Für Paula, Hannah und Leni gibt es allerdings erstmal ein Eis. "Das haben sie sich mit dem Warten auf ihre Gesichtsbemalung und dem Basteln der Kürbislaternen verdient", sagt Michaela Kristan.

(fla)
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