Dinslaken Handbuch für Erzieherinnen

Dinslaken · Katholische Kitas nehmen an Qualitätsmanagementprojekt der Caritas teil.

 Kerstin Decker und Jörg Schmitz

Kerstin Decker und Jörg Schmitz

Foto: Bischöfliche Pressestelle

Ein dicker Ordner liegt vor Kirsten Decker. Die Leiterin des katholischen Kindergartens Heilig Geist in Hiesfeld kennt den Inhalt in- und auswendig. Gemeinsam mit Kolleginnen aus den anderen drei Kindertagesstätten der Sankt-Vincentius-Pfarrei hat sie mehr als zwei Jahre daran gearbeitet, den Ordner zu füllen. So lange hat das Qualitätsmanagementprojekt QualiCa4 im Bistum Münster gedauert. Gemeinsam mit Einrichtungen aus Duisburg, Rees und Werne haben die Dinslakener an dem Fortbildungsangebot des Caritasverbands für die Diözese Münster teilgenommen.

Beteiligt daran war auch Verbundleiter Jörg Schmitz. "Uns war klar, dass da eine Menge Arbeit auf uns zukommt", sagt er über die Zeit zu Beginn des Projektes. Denn die Kolleginnen aus den Tagesstätten mussten regelmäßig nach Münster fahren und trafen sich auch außerhalb dieser festen Termine mehrfach. Gemeinsam haben sie so genannte Kernprozesse erarbeitet, also Themengebiete, für die Standards und Qualitätsmerkmale festgeschrieben wurden. "Das ist eine Betriebsanleitung, wie wir hier arbeiten", fasst Schmitz zusammen. Dazu gehören zum Beispiel Aufnahmegespräche, das Beschwerdemanagement und Elterngespräche.

"Grundsätzlich haben wir schon immer so gearbeitet, wie es nun in dem Handbuch steht", betont Decker, "jetzt ist es aber auf den Punkt gebracht und aufgeschrieben. Die Arbeit wird dadurch professioneller." Es gibt zum Beispiel zu jedem Kernprozess Listen, die die Erzieherinnen Punkt für Punkt abarbeiten können, um nichts zu vergessen. Das reicht von der Vermittlung zu externen Fachleuten bis hin zu den Hinweisen, dass beim Elterngespräch Stühle für Erwachsene im Zimmer stehen, damit die Eltern nicht auf den winzigen Kinderstühlen Platz nehmen müssen.

Künftig sollen sich alle rund 50 pädagogischen Mitarbeiterinnen nach den Standards im Handbuch richten - und sich an seiner Weiterentwicklung beteiligen. "Mit der Überreichung des Zertifikats endet die Arbeit nicht. Das Qualitätsmanagement soll gelebt werden und bleibt Bestandteil in den Teamsitzungen. Dabei wird es erweitert, ausgebaut und angepasst", kündigt Schmitz an.

(RP)
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