Dinslaken Hans-Meiser-Show im vollen Maaß

Dinslaken · Der ehemalige RTL-Anchorman und Nachmittagstalker war Stargast in Roland Donners zehntem Promi-Abend in der Dinslakener Traditionsgaststätte Maaß.

 Hans Meiser (links) und Gastgeber Ronald Donner schalteten beim Talk "Das Maaß ist voll" hin und wieder auch in der Flüstermodus.

Hans Meiser (links) und Gastgeber Ronald Donner schalteten beim Talk "Das Maaß ist voll" hin und wieder auch in der Flüstermodus.

Foto: Heinz Kunkel

Zum Schluss, als die Kameras nicht mehr laufen, regt er sich doch noch auf wie der "Kleine Mann" in Jan Böhmermanns Bleistiftanspitzer. Und dieses Aufregen ist in der Gaststätte Maaß ebenso gespielt, wie sonst in der Show. Yvonne de Bark, Schauspielerin und Buchautorin, hat nicht nur den Kontakt zwischen Hans Meiser, dem ehemaligen Anchorman der RTL-Nachrichten und ersten Nachmittagstalker im deutschen Fernsehen, und Roland Donner hergestellt. Sie ist auch gleich mit nach Dinslaken gekommen, um bei der zehnten Ausgabe von "Das Maaß ist voll" dabei zu sein und mit Roland Donner ein Charity-Projekt vorzustellen. Und kaum, dass Meisers "Kindermädchen für diesen Abend" mit am Talk-Pult stand, zeterten die beiden miteinander, dass es eine wahre Freude war.

Es war insgesamt eine sehr kurzweilige Ausgabe des Dinslakener Promi-Talk-Formats. Das lag einerseits an Tausendsassa Melvin Schulz, genannt Menningmann, der einmal nicht nur die Zwischenmusiken spielte, sondern Gelegenheit bekam, über seine vielen Projekte vom Fantasyroman bis zur Live-Musik bei Hochzeiten zu sprechen. Andererseits an seiner musikalischen Partnerin Lisa Bacht, die als ehemaliges Regenbogenkind unter anderem mit "Totale Finsternis" aus dem Tanz der Vampire glänzte. Aber vor allem war diese Ausgabe von "Das Maaß ist voll" eine Hans-Meiser-Show. "Wie bist du auf die Idee gekommen, diese Veranstaltung zu machen?", interviewte er Roland Donner, bevor dieser seinem Stargast überhaupt die erste Frage stellen konnte. Der ließ den 69-jährigen Journalisten, den es schon während Schulzeit und Studium vors "Mikroskop" zog, irgendwann einfach nur noch reden. Schließlich hat schon Meisers alter Lateinlehrer gewusst: "Wenn du mal stirbst, muss man deine Klappe extra totschlagen."

Despektierlich habe er diese Bemerkung damals gefunden. Aber Meiser kann auch selber gut austeilen. An Oliver Pocher lässt er grundsätzlich kein gutes Haar, Edmund Stoiber hat er allerdings zu schonen versucht. Bei einer Reportage über den einstigen Kanzlerkandidaten habe man nämlich stundenlang herumgeschnitten, um alle "ähs und ahs" zu entfernen und somit den Eindruck einer flüssigen Sprache zu erwecken. Meiser hatte selbst in seinen Hochzeiten bei RTL kaum eine freie Minute. Was bei bis zu vier Produktionen gleichzeitig im Privatleben zu Bruch geht, blieb angedeutet. Lob sprach Meiser Lisa Bacht und Melvin Schulz aus: "Wenn sie beim ESC aufgetreten wären, wäre das nicht so ausgegangen."

(RP)
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